Der Spätsommer ist da, der goldene Herbst liegt vor uns. Und mit ihm noch viele sonnige Tage mit viel Zeit, die wir draußen in der Natur, im Garten oder Straßencafé genießen können. Doch auch wenn die Sonne vermeintlich an Stärke verloren hat, sollte man vorsichtig bleiben. Denn die Anzahl an Hautkrebserkrankungen steigt weiter.
Umso wichtiger ist es, sich wirksam vor der schädlichen UV-Strahlung zu schützen, um vor allem dem weißen Hautkrebs vorzubeugen. „Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen steigt mit einer erhöhten UV-Belastung das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken”, weiß Dr. med. Laurenz Schmitt, Oberarzt an der Klinik für Dermatologie und Allergologie – Hautklinik der Uniklinik RWTH Aachen. „Sonnenbrände in der Kindheit sind ein besonderer Faktor, später im Erwachsenenalter Hautkrebs zu entwickeln.”
Schutz je nach Hauttyp
Doch selbst wenn kein Sonnenbrand auftritt, wird die Haut beim Aufenthalt in der Sonne oder im Solarium durch UV-Strahlung geschädigt. Daher sollte man stets bereits im Frühjahr seine Haut schützen. „Die Haut ist dann noch im Wintermodus, weshalb bereits kürzere Zeiten in der Sonne ausreichen, um einen Sonnenbrand zu bekommen“, betont Dr. Schmitt. „Selbst bei leichter Bewölkung ist die UV-Strahlung da. Daher sollten insbesondere die hellen Hauttypen 1 und 2 am besten jeden Morgen zu einem Produkt mit UV-Schutz greifen, wodurch als positiver Nebeneffekt auch die Zellalterung verlangsamt wird, was Faltenbildung vorbeugt.”
Den besten Schutz bieten Kleidung und eine Kopfbedeckung, zum Beispiel ein Hut mit breiter Krempe. Bei spezieller Sommerkleidung ist der UV-Schutz sogar als Ultraviolet Protection Factor (UPF) angegeben. Unbedingt sollte man auch die Augen schützen: Eine Sonnenbrille beugt Augenschäden durch UV-Licht vor. Zwischen 11 und 15 Uhr sollte die intensive Mittagssonne gemieden werden. Kleinkinder spielen am besten ausschließlich im Schatten. Sie sollten mit dem Lichtschutzfaktor 50 eingecremt werden. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollte es mindestens Lichtschutzfaktor 20 bis 30 sein. „Bei empfindlicher Haut oder Hautkrebs in der Vorgeschichte, im Hochsommer, im Gebirge und in südlichen Ländern gilt: je höher, desto besser”, sagt Dr. Schmitt. „Am Wasser und am Strand muss man durch die entstehenden Reflektionen besonders gut aufpassen, schützende Kleidung tragen und nach dem Baden nachcremen. Einen Sonnenbrand sollte man auf jeden Fall vermeiden!” Von Solarien rät der Experte ganz ab.
Je höher die UV-
Belastung, umso gröSSer
das Hautkrebsrisiko.
Richtig cremen!
Wichtig bei der Anwendung von Sonnencreme ist, dass die Mittel passend zum Hauttyp ausgesucht werden. Das heißt, je heller der Hauttyp, desto höher der Licht-schutzfaktor (LSF). Dabei ist auf die Angabe der Hersteller zum UV-Filter zu achten: Die kurzwellige UV-B-Strahlung verursacht den sogenannten Sonnen-brand. Die langwellige UV-A-Strahlung dringt tief in die Haut ein, sie zerstört Gewebe und löst eine vorzeitige Haut-alterung aus. Beide Strahlungsarten tragen zur Entstehung von Hautkrebs bei. Der Lichtschutzfaktor LSF von Sonnencremes bezieht sich nur auf den durch UV-B verursachten entsprechenden Grad an Sonnenbrand, aber nicht auf die gesundheitlichen Auswirkun-gen durch UV-A-Strahlung. Verbrau-cher sollten bei ihrer Suche nach einem geeigneten Sonnenschutzmittel daher besonders auf das UV-A-Siegel achten. „Sonnencreme sollte in ausreichender Menge verwendet werden und nach ein paar Stunden nachgecremt werden, um den Schutz aufrechtzuerhalten”, erklärt Dr. Schmitt weiter. Ansonsten sollte man auf das Verfallsdatum achten und Sonnencreme rund 30 Minuten vor dem Verlassen des Hauses auftragen. Wer diese Tipps beachtet und zudem regelmäßig zur Hautkrebsvorsorge geht, kann – zumindest mit Blick auf seine Haut – die Sonne unbeschwert genießen.