Am 31.05. ist Weltnichtrauchertag unter dem Motto „Den Reiz entlarven“

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Seit 1987 ruft die World Health Organization (WHO) jährlich am 31. Mai zum Weltnichtrauchertag auf. Der Tag soll auf die Risiken und Folgen von Tabak- und Zigarettenkonsum aufmerksam machen. Unter dem diesjährigen Motto „Den Reiz entlarven“ möchte die WHO die Strategien der Tabak- und Nikotinindustrie aufdecken, mit denen sie vor allem junge Menschen als Zielgruppe ansprechen. Auch die Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik V) der Uniklinik RWTH Aachen unterstützt Raucherinnen und Raucher am 30.05. von 10:00 bis 12:00 Uhr mit einem Informationsstand im Foyer der Uniklinik zum Rauchstopp.

Der Konsum von klassischen Tabakprodukten wie Zigaretten sinkt in Deutschland in allen Altersklassen seit Jahren kontinuierlich. Aktuell erfahren jedoch alternative Produkte wie E-Zigaretten besonders bei den 12 bis 25-Jährigen einen Aufschwung. Es sind nicht mehr nur Eltern, Freunde und Werbung, die den Konsum bei jungen Menschen beeinflussen. Vor allem Zusatzstoffe, die den sogenannten Vapes einen fruchtigen oder süßen Geschmack verleihen, senken die Hemmschwelle zum Konsum. Das enthaltene Liquid wird als Dampf inhaliert und meist tiefer eingeatmet als der Rauch herkömmlicher Zigaretten. Die Produkte überzeugen zusätzlich durch ein buntes Verpackungsdesign und den oftmals niedrigen Preis. Wo E-Zigaretten vor einigen Jahren noch als Ausstiegshilfe für Raucherinnen und Raucher galten, sind sie nun ein möglicher Einstieg für junge Menschen geworden.

Schwerwiegende Folgen

Laut dem Robert Koch-Institut sterben jedes Jahr etwa 127.000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens. Etwa jede fünfte Krebserkrankung lässt sich auf das Rauchen zurückführen. Neben verschiedenen Krebserkrankungen wie Mundhöhlen- oder Lungenkrebs werden auch chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD), Asthma und Ablagerungen in den Blutgefäßen (Arteriosklerose) als Folgen vom Rauchen aufgeführt. Das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko ist bei Raucherinnen und Rauchern um ein Vielfaches erhöhter als bei Nichtraucherinnen und Nichtrauchern. Allein der Konsum einer Zigarette verringert nach aktuellen Erkenntnissen die Lebenszeit um 20 Minuten.

Angebote zum Rauchstopp

Das Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BIÖG) unterstützt Raucherinnen und Raucher daher mit dem kostenlosen Ausstiegsprogramm Rauchfrei Ticket. Auch die pneumologische Ambulanz der Klinik für Pneumologie und internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik V) an der Uniklinik RWTH Aachen arbeitet mit dem BIÖG in diesem Rahmen zusammen. „Wir verweisen aktiv auf das Rauchfrei Ticket als kostenlose Chance zum Rauchstopp. Die persönliche Telefonberatung bietet rauchenden Patientinnen und Patienten Informationen rund um den Ausstieg an und hilft bei der Planung. Von heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören, kann eine Herausforderung sein. Die Beratung steht auch in solchen Fällen zur Seite, sodass ein Rückfall nicht gleich das Ende des Ausstiegs bedeutet“, erklärt Oberärztin Dr. med. Maria Aetou das Vorgehen.

Auch das Centrum für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf (CIO ABCD) engagiert sich mit dem Nichtrauchen ist Cool Euregio e.V. (NICE) für die Prävention der Nikotinsucht bei Kindern und Jugendlichen in den 5. und 6. Klassen in Aachen und der Euregio.

Mit dem Rauchen aufhören: Was passiert im Körper?

  • Nach bereits 20 Minuten normalisiert sich die Herzfrequenz und der Blutdruck. Auch die Durchblutung in den Händen und Füßen verbessert sich. Die vorzeitige Hautalterung wird gestoppt.
  • Nach einem Tag ohne Tabak und Nikotin sinkt der Anteil an Kohlenmonoxid im Blut; der Sauerstoffgehalt und die Sauerstoffversorgung steigen entsprechend an.
  • Nach zwei Tagen erholt sich der Geschmacks- und Geruchssinn.
  • Nach zwei bis zwölf Wochen stabilisiert sich der Kreislauf wieder und die Lungenfunktion verbessert sich. Körperliche Anstrengungen fallen dadurch wieder leichter.
  • Nach ein bis neun Monaten wächst die Lungenkapazität wieder und Ablagerungen bauen sich ab – Hustenanfälle sowie Kurzatmigkeit gehen zurück.
  • Nach fünf Jahren ist das Schlaganfallrisiko um 50 % gesunken und ebenso ist das Risiko für Lungen-, Mund- und Speiseröhrenkrebs halbiert.

Auf dem Webportal zum Gesundheitsmagazin apropos der Uniklinik RWTH Aachen finden Sie weitere Informationen zu den gesundheitlichen Folgen von Tabak- und Nikotinkonsum:

Mundhöhlenkrebs: oft zu spät erkannt – apropos-gesund

Lungenkrebs: Ursachen und Risikofaktoren – apropos-gesund

Tipps für die Raucherentwöhnung – apropos-gesund

Weitere Artikel aus dem Themen Spezial: Lunge

Das Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit bietet auf der folgenden Homepage umfassende Informationen zum Thema Rauchstopp an: rauchfrei-info.de

Näheres zum Weltnichtrauchertag 2025 finden Sie auf der Homepage der WHO: Weltnichtrauchertag 2025

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