Was tun bei wiederkehrendem Nasenbluten?

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Die meisten Menschen hatten in ihrem Leben schon einmal Nasenbluten. Meistens ist es unerwartet und lästig. In der Regel tritt es vereinzelt auf und klingt nach einigen Minuten wieder ab. Doch was, wenn nicht? Und was ist zu beachten, wenn es sich in regelmäßigen Abständen wiederholt? apropos klärt auf.

Nasenbluten, auch Epistaxis genannt, ist in den meisten Fällen harmlos, gerade bei Kindern. Nach dem zehnten Lebensjahr wird es bei Kindern immer seltener. Im Alter kann Nasenbluten aber Aufgrund anderer Erkrankungen wieder gehäuft auftreten. Die Ursachen können unterschiedlich sein und geben einen Hinweis darauf, ob die Blutung harmlos ist oder man doch lieber eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen sollte.

Ursachen von Epistaxis

„Eine der häufigsten Ursachen ist eine zu trockene Nasenschleimhaut oder eine Verletzung in der Nasenscheidewand: Diese ist besonders gut durchblutet und deshalb sehr empfindlich und leicht zu verletzen. Ein kräftiges Niesen, zu heftiges Schnäuzen oder ein bohrender Fingernagel können zu Rissen führen und eine Blutung verursachen“,

weiß Christoph Lachmann, Oberarzt der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie der Uniklinik RWTH Aachen. Unfälle, Stürze und Traumata sind ebenfalls häufige Ursachen für Epistaxis und müssen in manchen Fällen sogar mit einer Operation behandelt werden.

Gegebenenfalls sorgen die Pubertät oder kindliche Wachstumsphasen sowie Hormonschwankungen bei Schwangeren dafür, dass die Gefäße leichter reißen. Die Hauptursache von Nasenbluten im Alter stellt ein zu hoher Blutdruck dar. Wer Gerinnungshemmer (Blutverdünner) nimmt, ist ebenfalls häufiger von wiederkehrendem Nasenbluten betroffen. Das verdünnte Blut hat zur Folge, dass die Blutung schwerer zu stoppen ist, da es nicht gerinnen kann. Auch Menschen mit einer Bluterkrankheit (Hämophilie) leiden teilweise an häufigerem und wiederkehrendem Nasenbluten.

„Wiederkehrende Blutungen bei Erwachsenen liefern manchmal einen Hinweis auf weitere (Erb)-krankheiten. Dazu zählen zum Beispiel Neubildungen. Bedrohlicher ist meistens posteriores Nasenbluten. Das heißt, dass die weiter hinten gelegenen Gefäße zu bluten beginnen“, so Lachmann weiter.

Auch ein sehr seltene Erkrankungen wie Vitamin-C-Mangel kann sich durch Epistaxis äußern, zum Beispiel als eines der Symptome der Vitamin-C-Mangelkrankheit Skorbut. Ferner können krankhafte Veränderungen der Nasenscheidewand oder des Nasenrachenraums eine Ursache für wiederkehrendes Nasenbluten sein. Sie treten in Form von Rissen und Löchern in der Nasenscheidewand oder als Krebs in der Nase oder in der Nasennebenhöhle auf.

Drogenmissbrauch (wie Kokain oder andere Substanzen, die über die Nase konsumiert werden), zu häufig genutztes Nasenspray oder chemische Dämpfe reizen die Nasenschleimhäute zusätzlich und machen sie somit ebenfalls anfälliger für häufigere Blutungen.

Bei Kleinkindern kann wiederkehrendes Bluten auf einen Fremdkörper in der Nase hindeuten der nicht von allein wieder herauskommt.

Wann ist Epistaxis harmlos und wann nicht?

Solange die Blutung nicht regelmäßig auftritt, auf die vorderen Nasengefäße zurückzuführen ist, innerhalb von 20 Minuten aufhört und die Ursache gegebenenfalls klar erkennbar ist, ist Nasenbluten harmlos, es besteht kein Grund zur Sorge.

Kehrt es immer wieder zurück, ist nicht zu stoppen oder kommt aus den hinteren Nasengefäßen, sollten Sie nicht zögern, eine Expertin oder einen Experten hinzuzuziehen.

Behandlung von wiederkehrendem Nasenbluten

Als Erstmaßnahme genügt es etwas Kaltes in den Nacken zu legen und die Nasenflügel zusammen zu drücken. Je nachdem, welche Ursache das Nasenbluten hat, wählen die Ärztinnen und Ärzte unterschiedliche Behandlungsmethoden. Es ist beispielsweise möglich, das Bluten mit Medikamenten zu behandeln oder durch eine Operation, bei der die Blutgefäße verödet werden, Bei Verdacht auf eine Krankheit werden weitere Schritte zur Diagnostik eingeleitet.

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