Diagnose Lungenkrebs: Das sollten Sie wissen

© New Africa – stock.adobe.com

Lungenkrebs steht schon seit Jahren auf den vorderen Plätzen der krebsbedingten Todesursachen. Schätzungen zufolge erkranken jährlich rund zwei Millionen Menschen weltweit. Wir klären Sie gerne über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten auf.

Lungenkrebs, im Fachjargon häufig auch als Lungenkarzinom bezeichnet, ist die bei Frauen dritthäufigste und bei Männern zweithäufigste Krebsform. Dabei können sich bösartige Veränderungen in der Lunge und/oder den Atemwegen bilden. Lungenkrebs wird leider oft erst spät erkannt, da sich die Krebserkrankung langsam entwickelt und erst spät zu Symptomen führt. „Lungenkrebs lässt sich in zwei Hauptkategorien unterteilen, die sich vor allem in ihrem Verlauf und der Behandlung unterscheiden. Die kleinzellige Variante ist besonders aggressiv. Der nicht-kleinzellige Krebstyp ist hingegen die häufigere Form. Die Mehrheit aller Lungenkarzinome fallen in diese Gruppe“, erklärt Univ.-Prof. Dr. med. Michael Dreher, Direktor der Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin (Med. Klinik V) an der Uniklinik RWTH Aachen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die meisten Fälle von Lungenkarzinomen sind auf das Rauchen zurückzuführen. „Die in Zigaretten enthaltenen Substanzen sind krebserregend und für die Mehrzahl der Lungenkrebsfälle verantwortlich. Je
länger und je mehr Zigaretten man am Tag raucht, desto höher ist das Risiko für einen bösartigen Tumor in der Lunge“, sagt Prof. Dreher. Selbst ehemalige Raucherinnen und Raucher haben ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Passives Rauchen erhöht ebenfalls die Lungenkrebs-Wahrscheinlichkeit. Auch Umweltfaktoren können die Entstehung von Lungentumoren begünstigen. Symptome und Diagnose
Die Symptome von Lungenkrebs können vielfältig sein und variieren je nach Stadium der Erkrankung. In frühen Stadien verursacht Lungenkrebs nur selten Beschwerden, was leider häufig dazu führt, dass
die Krebserkrankung nicht in frühen Stadien erkannt wird. Ein Screening auf Lungenkrebs bei Menschen mit einem erhöhten Risiko mittels bildgebender Verfahren wird aktuell diskutiert und zeitnah umgesetzt
werden. „Betroffene berichten meist von unspezifischen Krankheitsanzeichen wie allgemeiner Schwäche,
Husten oder Brustschmerzen. Erst mit zunehmender Größe des Tumors werden auch die Symptome deutlicher. In fortgeschrittenen Stadien kann es dann zu Atemnot, thorakalen Schmerzen oder Brustschmerzen kommen“, führt Prof. Dreher aus. Um Lungenkrebs zu diagnostizieren, kommen
neben einer körperlichen Untersuchung vor allem bildgebende Verfahren wie zum Beispiel die
Computertomographie (CT) des Brustkorbes zum Einsatz. Biopsien (Gewebeproben) werden meistens im
Rahmen einer Lungenspiegelung (Bronchoskopie), seltener durch eine Punktion von außen oder minimalinvasiv durch moderne thoraxchirurgische Operationsverfahren gewonnen; diese Proben liefern anschließend detailliertere Informationen zu Typ und Stadium, wonach sich die Behandlung richtet. 

Behandlung und Prävention

„Die Behandlung von Lungenkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören der Krebstyp, das Krankheitsstadium und der allgemeine Gesundheitszustand des Erkrankten. Zu den Therapiemöglichkeiten zählt die chirurgische Entfernung des betroffenen Lungengewebes oder
der Einsatz von Strahlen- oder Chemotherapie, um die Krebszellen abzutöten. Eine Kombination
dieser Ansätze erfolgt je nach Krebsstadium, sodass immer interdisziplinär jeder einzelne
Fall besprochen und ein entsprechendes Behandlungskonzept gezielt auf den einzelnen Patienten festgelegt wird. Den Behandlungsplan besprechen wir selbstverständlich mit jedem Patienten persönlich“,
fasst Prof. Dreher zusammen. Heilungschancen und Lebenserwartung sind je nach Einzelfall
unterschiedlich. Wie bei allen Krebsarten gilt: Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser die Aussichten. „Betroffene sollten einen gesunden Lebensstil führen und unbedingt mit dem Rauchen
aufhören. Manch einer mag vielleicht denken, dass es eh schon zu spät ist, da sich der Krebs bereits in der Lunge manifestiert hat. Doch ein Rauchstopp kann die Lebenserwartung und Heilungschancen
auch dann noch begünstigen“, betont Prof. Dreher.

Gebündelte Kompetenz

Die Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin (Med. Klinik V) arbeitet gemeinsam
mit den ärztlichen Kolleginnen und Kollegen des Centrums für Integrierte Onkologie – CIO
Aachen zusammen, um den pneumologischen Krebspatientinnen und -patienten eine optimale Versorgung anbieten zu können.

Abo Abo
Newsletter Newsletter
stiftung Stiftung
AC Forscht Aachen forscht

Archiv