Ebenso wie jeder andere Mensch erkranken Profisportlerinnen und -sportler nicht nur an Krebs, Diabetes oder Asthma, sondern auch an Depressionen. Vor allem im Fußball treten diese gehäuft auf. Beispiele sind der ehemalige Spieler Sebastian Deisler oder Trainer wie Sascha Lewandowski und Ralf Rangnick. Aufmerksamkeit erregte das Thema insbesondere nach dem Suizid von Robert Enke im Jahr 2009: Der Torwart der Bundesligamannschaft von Hannover 96 hatte mehrere Jahre gegen seine Depression angekämpft. Nach seinem Tod gründeten der Deutsche Fußball-Bund e. V., der Ligaverband e. V. und der Fußballclub Hannover 96 die Robert-Enke-Stiftung. Sie fördert Projekte, Maßnahmen und Einrichtungen, die über Herzkrankheiten von Kindern – Enkes Tochter war herzkrank, sie verstarb im Jahr 2006 – sowie Depressionskrankheiten aufklären und deren Erforschung oder Behandlung dienen.
Die Robert-Enke-Stiftung unterstützt seit 2010 das von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde gegründete Referat „Sportpsychiatrie und -psychotherapie“. Koordiniert wird es vom Team um den Psychiater und Psychologen Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. soc. Frank Schneider von der Uniklinik RWTH Aachen. Das qualifizierte Netzwerk aus Psychiatern und Psychotherapeuten zählt mittlerweile rund 70 aktive Mitglieder. Für die engagierte Arbeit wurde das Referat gemeinsam mit der Robert-Enke-Stiftung und der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik RWTH Aachen von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ 2012 als ein „Ausgewählter Ort“ ausgezeichnet.
Informationen zur Robert-Enke-Stiftung unter www.robert-enke-stiftung.de.