Privat- und Berufsleben unter einen Hut zu bekommen, ist nicht immer einfach. Die Präsentation für den Arbeitgeber muss noch fertiggestellt und die neue Woche geplant werden. Dann steht noch der nächste Geburtstag ins Haus und obendrein zerren auch noch die Familienmitglieder an einem rum. Das Leben stellt uns immer wieder vor neue Probleme und Herausforderungen. Es ist nicht leicht, dabei körperlich wie auch seelisch in Balance zu bleiben. Wie Sie ihr Seelenleben pflegen, was Resilienz bedeutet und wie Sie diese stärken können, erklärt Ihnen apropos.
Es können schon Kleinigkeiten sein, die unsere seelische Gesundheit aus dem Gleichgewicht bringen. Zu den täglichen Anforderungen des Lebens gesellen sich dann auch noch Belastungen und Stressfaktoren. Da unser Körper und unsere Psyche sich ständig gegenseitig beeinflussen, hat die seelische Gesundheit enormen Einfluss auf unser Wohlergehen. Umso wichtiger ist es, nicht nur achtsam mit dem Körper, sondern auch mit dem psychischen Wohlergehen umzugehen und Raum für Erholung zu schaffen.
Psychische Selbstfürsorge
Reden Sie sich beispielsweise den Stress „von der Seele“ oder bauen Sie kleine Erholungsphasen in ihren Alltag ein, indem Sie einfach mal kurz bewusst tief ein- und ausatmen. Sehnen Sie sich nach sozialem Austausch, Aktivität oder Ruhe? Achten Sie auf die Signale ihres Körpers. Auch das Setzen von Grenzen kann befreiend wirken. Sagen Sie „Nein“, aber achten Sie auch auf die Grenzen ihres Gegenübers. Machen Sie sich selber Komplimente und üben Sie sich in eigener Wertschätzung. Schenken Sie ihrem Körper und ihrem Geist positive Erfahrungen.
Schutzschild Resilienz
Doch trotz all der Selbstfürsorge ist früher oder später niemand vor Stress oder Krisen gefeit. Natürlich gibt es bei der Bewältigung unterschiedliche Vorgehensweisen, doch eines haben all diese gemeinsam: Jeder kann das eigene psychische Schutzschild stärken und so gewappnet sein, um wieder leichter in die eigene Balance zu finden. Die seelische Widerstandskraft, auch Resilienz genannt, hilft uns, gesund mit belastenden Situationen umzugehen und negativen Einflüssen standzuhalten.
Sind Sie manchmal auch beeindruckt davon, wie Menschen mit Schicksalsschlägen oder Krisensituationen umgehen? Sie scheinen trotz widriger Lebensumstände ein glückliches Leben zu führen und gehen oftmals unbeschadet aus einer Krise hervor. Diese Menschen sind resilient, sie haben die Fähigkeit, sich selbst von innen heraus zu stärken, sind leistungsfähiger, seelisch gesünder und zufriedener.
Doch wie lässt sich die eigene Resilienz stärken?
Es gibt einige Faktoren, die Resilienz kennzeichnen und die sich trainieren lassen:
Akzeptanz: Versuchen Sie die neuen Situationen oder Veränderungen zu akzeptieren. Auch wenn Sie die neuen Umstände leugnen oder sich dagegen wehren, sie bleiben existent. Versuchen Sie durch Akzeptanz den Blick für Lösungen freizuhalten.
Positives Denken: Glücksgefühle steigern das Wohlbefinden. Trainieren Sie das bewusste Empfinden von Glück und positiven Gedanken.
Positive Selbstwahrnehmung und Wertschätzung: Werten Sie sich selbst nicht ab. Akzeptieren Sie auch ihre vermeintlich negativen Eigenschaften und betrachten Sie sie aus einem positiven Blickwinkel.
Optimismus: Bleiben Sie auch in schwierigen Situationen optimistisch. Auch wenn Sie denken, Sie schaffen das alles nicht – für jedes Problem gibt es eine Lösung. Blicken Sie positiv in die Zukunft und auf ihre angestrebten Ziele.
Verantwortung, Kontrolle, Selbstwirksamkeit: Resiliente Menschen vertrauen in sich, ihre Fähigkeiten und ihr Können. Sie sind sich ihrer Verantwortung und Kontrolle bewusst. Schauen Sie sich beispielsweise den Umgang mit vergangenen negativen Situationen an. Welche Verantwortung lag bei Ihnen? Worauf hatten Sie Einfluss? Glauben Sie an sich selbst. Haben Sie schon positive Ereignisse gemeistert, dann machen Sie sich bewusst, dass Sie es waren, der den Erfolg herbeigeführt hat.
Soziales Netzwerk: Sie sind nicht allein. Es ist kein Zeichen von Unfähigkeit oder Schwäche, um Hilfe zu bitten oder Unterstützung anzunehmen.
Ein positives Bild von sich selbst kann ihre Resilienz stärken, erhöht ihre Belastbarkeit und ihre Fähigkeit, mit Schwierigkeiten gut umzugehen. Resilienz sollten Sie allerdings nicht mit „abgehärtet“ verwechseln. Es bedeutet nicht, alles an sich abprallen zu lassen, keine Emotionen zuzulassen und sich gänzlich vor belastenden Situationen zu schützen. Es geht vielmehr darum, die eintretenden Situationen positiver wahrzunehmen und zu bewerten. Stärken Sie ihre Resilienz, sind Sie widerstandsfähiger und gehen gestärkt aus Krisensituationen hervor. Trainieren Sie nicht nur ihre Muskeln und ihren Körper durch Sport, sondern gönnen Sie auch ihrer Seele ein wenig Krafttraining.
Tipps für mehr Widerstandskraft
Akzeptieren Sie die Realität, wie sie ist.
Sehen Sie schwierige Situationen und Veränderungen als Herausforderung. Welche Chancen könnten sich daraus ergeben?
Was ist Ihnen wichtig? Was können Sie ändern, was nicht?
Setzen Sie Grenzen. Sagen Sie öfter mal „Nein“.
Verändern Sie Ihre Einstellung. Vermeiden Sie stressverschärfende Einstellungen und Gedanken. Denken Sie positiver.
Vermeiden Sie ständiges Grübeln.
Führen Sie sich vor Augen, was alles positiv und erfreulich ist.
Machen Sie sich Ihre Erfolge und Stärken bewusst. Nutzen Sie hierzu zum Beispiel ein Notizbuch um Ihr positives Denken zu stärken.
Bauen Sie Ihre innere Distanz aus.
Nehmen Sie nicht alles persönlich.