Bei einem fiesen Schnupfen sind abschwellende Nasensprays ein gern genutztes Mittel. Doch Nasenspray kann süchtig machen. Nicht ohne Grund wird empfohlen, es nicht länger als eine Woche zu verwenden.
Nasenspray ist in nicht gleich Nasenspray. Sprays, die zur Befeuchtung der Nase verwendet werden, sind eher unbedenklich. Nasensprays, die abschwellend wirken, haben hingegen ein höheres Abhängigkeitsrisiko. Das liegt daran, dass sie das Zusammenziehen der Schleimhäute bewirken. Dadurch schwillt das Gewebe ab und Menschen mit verstopfter Nase können wieder freier atmen. Das Problem: Nach einer gewissen Zeit tritt ein sogenannter Rebound- oder Rückprall-Effekt ein. Die Schleimhäute gewöhnen sich an die Wirkung und schwellen umso mehr zu – der Körper fordert den abschwellenden Wirkstoff nach kurzer Zeit wieder ein und mit der Zeit in einer immer höheren Dosis.
„Am besten lassen Sie es gar nicht erst soweit kommen: Nutzen Sie maximal eine Woche Nasenspray, um den Rebound-Effekt zu vermeiden“, empfiehlt Frau Dr. Röseler.
Anzeichen für eine Abhängigkeit nach Nasenspray können eine verlängerte Anwendungsdauer, eine Zunahme der Dosierung, Schlafstörungen ohne die Verwendung von Nasenspray, Veränderungen in der Nase und das Empfinden, kurz nach der Anwendung erneut Atemprobleme zu haben, umfassen.
Folgen einer Nasenspray-Abhängigkeit
Der Langzeitgebrauch von Nasenspray kann die Schädigung der Nasenschleimhaut zur Folge haben. Durch den langen Gebrauch wird die Nase trocken und es können sich Krusten bilden. Diese bieten den idealen Nährboden für Bakterien. Zusätzlich besteht die Möglichkeit von regelmäßigen Nasenblutungen und einer Rückbildung der Nasenschleimhaut. Darüber hinaus kann die Nase ihre Abwehrfunktion nicht mehr erfüllen, wodurch Betroffene häufiger erkranken.
Wenn Sie davon ausgehen, abhängig von Nasenspray zu sein, sollten Sie sich bei einer HNO-Praxis vorstellen, um sich hinsichtlich möglicher Entwöhnungsmethoden beraten zu lassen.