Unser Gehirn ist für uns sehr wichtig: es sorgt dafür, dass wir sprechen, fühlen, denken und unseren Körper bewegen können. Viele dieser Vorgänge laufen automatisch ab, ohne dass wir darüber groß nachdenken. Doch wie funktioniert das genau? Und wie gelangen die Befehle vom Gehirn zu den Muskeln?
Stell dir vor, du willst springen. Zuerst denkst du daran. Dieser Schritt passiert im Gehirn. Dann schickt das Gehirn eine Nachricht an deine Beinmuskeln mit dem Befehl zu springen. Damit die Nachricht ankommt, braucht es eine Verbindung. Diese Verbindung nennen wir Rückenmark.
Das Rückenmark: Leitung zwischen Gehirn und Körper
Das Rückenmark liegt geschützt in der Wirbelsäule. Es besteht aus vielen Nervenbahnen, die wie Kabel funktionieren. Sie leiten Informationen vom Gehirn in den Körper und umgekehrt. So kann das Gehirn Bewegungen steuern und gleichzeitig Reize aus der Umgebung empfangen.
Angenommen, du tauchst deine Hand in warmes Wasser. Sofort bemerken die Nerven in deiner Haut die Wärme. Sie schicken die Information über das Rückenmark zum Gehirn. Dieses verarbeitet die Information und du merkst, dass das Wasser warm ist.
Was passiert, wenn das Rückenmark verletzt oder kaputt ist?
Ist das Rückenmark verletzt oder kaputt, stoppt der Nachrichtenfluss. Das kann dazu führen, dass die Person bestimmte Körperteile nicht mehr bewegen oder spüren kann. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von einer Querschnittslähmung. Je nachdem, an welcher Stelle das Rückenmark verletzt ist, sind unterschiedliche Bereiche betroffen. Liegt die Verletzung weiter unten, bleiben die Arme oft beweglich. Ist der Schaden weiter oben, kann die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt sein. Dank des Zusammenspiels von Gehirn, Rückenmark und Nerven können wir uns bewegen, fühlen und unseren Körper steuern.
Gut zu wissen: Neuronennetz
Im vorherigen Text hast du erfahren, dass das Gehirn Nachrichten an den Körper sendet und Reize empfängt. Damit das funktioniert, braucht es ein ausgeklügeltes System im Inneren des Gehirns: das Neuronennetz. Das Gehirn besteht aus vielen Nerven, die Neuronen heißen. Die Neuronen sind wie ein großes Netz miteinander verbunden. Über das Netz werden die Informationen blitzschnell weiterleitet.
Zwischen den Neuronen gibt es Verbindungsstellen. Diese heißen Synapsen. Die Synapsen wandeln die Nachrichten in elektrische oder chemische Signale um. Das ist wie eine geheime Sprache, die das Gehirn versteht.
Wenn du etwas häufiger übst, wie Lesen oder Rechnen, trainierst du die Verbindung zwischen den Neuronen. Dein Gehirn merkt sich Dinge schneller und wird immer besser darin, Aufgaben zu lösen.
