Während uns beim Duft von frisch gebackenen Plätzchen schon das Wasser im Mund zusammenläuft, würden wir uns beim Geruch von stinkigem Käse manchmal gerne die Nase zuhalten. Doch wie funktioniert das Riechen eigentlich?
Im ersten Schritt atmen wir den Duft durch die Nasenlöcher ein. Dadurch gelangen die Duftstoffe auf die Riechschleimhaut. Auf dieser sind ganz viele Sinneszellen, die sich auf drei bis fünf Quadratzentimeter Fläche verteilen. Auf der Oberfläche der Sinneszellen sind Andockstellen, sogenannte Rezeptoren. Die Andockstellen sind auf bestimmte Gerüche spezialisiert. Alle Andockstellen zusammen decken unsere gesamte Geruchswelt ab.
Die Sinneszellen leiten die Informationen an den Riechkolben weiter. Dieser sortiert die Informationen und schickt sie über die Nervenbahnen an das Gehirn. Das Gehirn entschlüsselt die Informationen und daraus entsteht dann der Sinneseindruck, den wir wahrnehmen. Darüber hinaus gelangt die Information auch an die Bereiche im Gehirn, die für das Gedächtnis und Emotionen zuständig sind. Dadurch sind Gerüche auch mit unseren Erinnerungen verknüpft.
Wenn du zum Beispiel gerne Stinkekäse isst, dann empfindest du den Geruch wahrscheinlich weniger unangenehm. Einfach, weil du den Geruch mit einer positiven Erinnerung verknüpfst.
Gut zu wissen:
Wusstest du schon, dass sich Riechen trainieren lässt? Denn wie gut man Gerüche wahrnimmt, hängt vor allem davon ab, wie trainiert unsere Nase ist. Und das bewusste Riechen trainiert nicht nur die Nase, sondern auch unser Gehirn. Beim bewussten Riechen strengen wir nämlich eine ganze Menge Gehirnzellen an.
Wusstest du auch, dass Riechen entwicklungsgeschichtlich der älteste Sinn ist? Bei weniger weit entwickelten Lebewesen ist das Riechen von größerer Bedeutung und spielt bei der Partnersuche durch Freisetzung der Pheromone, speziellen Botenstoffen, eine Rolle.