Energie sparen: Kleine Änderung, große Wirkung – Die Uniklinik macht es vor

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Nachhaltigkeit und Energieeinsparung sind Themen, die uns mehr denn je beschäftigen. Die massiv ansteigenden Energiepreise zeigen, dass die Maßnahmen nicht nur helfen, die Umweltbelastungen zu reduzieren, sondern auch die hohen Kosten einzudämmen. apropos zeigt Tipps und Energiespartricks.

Es sind keine einfachen Zeiten. Die Kosten für die Energieversorgung sind förmlich explodiert und zwingen viele Menschen zum Handeln. Die Uniklinik RWTH Aachen arbeitet schon lange daran, ihre Umweltbilanz zu verbessern, um insbesondere auch den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen zu reduzieren. Nun kommen auch hier vermehrt wirtschaftliche Gründe hinzu.
Im Hauptgebäude der Uniklinik arbeitet eine der größten Klimaanlagen der Welt. Das System sorgt nicht nur für gut gefilterte frische Luft, sondern auch für eine gleichbleibende Temperatur im Gebäude. Eine zentrale Einsparmaßnahme sind die neuen Zieltemperaturen der Klimaanlage: Das ist einerseits die Verringerung der Lufttemperatur um 1 °C von 22 °C auf 21 °C im Winter. Andererseits wird in der restlichen Zeit des Jahres die Temperatur im gleichen Schritt erhöht werden: Das Gebäude wird auf 23 °C statt auf 22 °C herabgekühlt. Gleichzeitig wird die relative Luftfeuchte von 50 auf 45 Prozent reduziert. „Diese Maßnahmen haben natürlich einen direkten Einfluss auf die Mitarbeitenden und die Patientinnen und Patienten. Doch das Klima in den Räumen befindet sich weiterhin in dem Korridor der sogenannten Behaglichkeit eines Raums. Das liegt bei einer Temperatur zwischen 20 °C und 25 °C sowie einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 40 bis 60 Prozent. Wir bewegen uns daher weiterhin innerhalb der Wohlfühlzone mit dem Wissen, dass das Wärme- und Kälteempfinden jedes Menschen natürlich individuell verschieden ist“, sagt Dirk Kulka, Projektmanager der ukafacilities GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der Uniklinik. Zudem läuft derzeit noch die umfangreiche Modernisierung der Wärmerückgewinnungsanlagen in den Ablufttürmen des Uniklinik-Gebäudes. Die Modernisierung der Wärmerückgewinnung und die veränderte Einstellung der Klimaanlage reduzieren den Gasverbrauch deutlich: Addiert kann die Uniklinik pro Jahr rund 17.000 Megawattstunden Gas einsparen – wovon fast 10.000 Megawattstunden allein auf die Wärmerückgewinnung zurückzuführen sind. Legt man einen Gaspreis von 200 Euro brutto (Stand Oktober 2022) pro Megawattstunde zugrunde, ist das eine Einsparung von etwa 3,4 Millionen Euro pro Jahr. Gleichzeitig ermöglichen die Maßnahmen eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von circa 3.400 Tonnen pro Jahr.

Neue LED-Leuchten sparen bares Geld
Außerdem tauschen die Technikerinnen und Techniker in den Gebäuden der Uniklinik und des Franziskus die alten Halogenleuchtmittel gegen effizientere LEDs aus. Diese Maßnahme ist ebenfalls bereits vor längerer Zeit begonnen worden und lässt sich aufgrund der schieren Anzahl an Lampen in der gesamten Uniklinik nur schrittweise vollziehen. Langfristig kann dadurch eine Einsparung von etwa 2.800 Megawattstunden Strom und 1.340 Tonnen CO2 pro Jahr erwartet werden.

Die Summe macht es
So wie in der Uniklinik, kann auch jeder private Haushalt durch kleine Veränderungen eine Menge Energie einsparen. Im Einzelnen sind die Einsparungen manchmal nur gering, doch addiert ergeben sie am Ende eine beträchtliche Summe. Das ist gut für die Umwelt und den Geldbeutel.

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