Wer Silvester hinter sich gebracht hat und morgens beim Neujahrsfrühstück darüber nachdenkt, was das neue Jahr wohl bringen mag, kann schnell schlechte Laune bekommen, denn: Ab dann gelten die Vorsätze, die man sich für das neue Jahr gesetzt hat: weniger Stress, mehr Zeit für die Familie, mit dem Rauchen aufhören, ausreichend Sport treiben, gesünder essen und endlich mal ein paar Kilo abnehmen …
Die ersten drei bis vier Monate halten die meisten von uns noch durch, aber dann? Der innere Schweinehund wird größer und größer – und je länger man eine Sache hat schleifen lassen, desto schwieriger wird es, wieder Kurs aufzunehmen. Vergessen sind die Vorsätze nicht, stattdessen plagt uns das schlechte Gewissen.
Warum so viele Menschen an den guten Vorsätzen scheitern, weiß Univ.-Prof. Dr. med. Irene Neuner, Kommissarische Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik RWTH Aachen. „Die meisten scheitern, weil sie ihre Ziele zu unkonkret formuliert haben. Zum Beispiel klingt ‚jeden Tag eine Portion Obst und Gemüse essen‘ schon viel greifbarer als ‚gesünder leben‘.“
Tipp 1 also: Formulieren Sie Ihr Ziel so konkret wie möglich!
Dabei kann es auch helfen, das Ziel zu verschriftlichen und an zentralen Stellen in der Wohnung aufzukleben, damit man täglich damit konfrontiert wird. „Wichtig ist zudem, dass man sich die Ziele nicht zu hoch setzt. Wer 20 Kilo abnehmen muss, der sollte besser in Etappen denken: Erst fünf Kilo, dann weitere fünf Kilo und so weiter“, rät die Psychiaterin.
Daraus folgt Tipp 2: Setzen Sie sich ein Ziel, das Sie nicht überfordert!
Und wenn es doch mal nicht klappt, nicht direkt verzagen: „Misserfolge gehören dazu, davon geht die Welt nicht unter“, so Prof. Neuner. Das heißt: Nicht gleich alles hinschmeißen.
Beherzigen Sie stattdessen Tipp 3: Planen Sie einen Misserfolg von vornherein mit ein!
Nun folgt der letzte und schönste Tipp 4: Suchen Sie sich Verbündete!
„Es ist immer hilfreich, Familie und Freunde über das Vorhaben zu informieren oder Vorsätze wie mehr Sport zu treiben gemeinsam in die Tat umzusetzen – das macht mehr Spaß, erhöht aber auch den Druck. Niemand möchte sich die Blöße geben und sagen müssen, dass man es nicht geschafft hat oder den anderen bei der Verabredung zum Sport immer hat hängen lassen, weil man selbst keine Lust hatte“, erklärt Prof. Neuner. Ach ja, eine kleine Belohnung zwischendurch kann übrigens nie schaden.
In diesem Sinne: Viel Erfolg!