Sarkoidose – Lunge am häufigsten betroffen

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28Sarkoidose zählt zu den seltenen Erkrankungen, gehört dort aber zu den häufigeren. Als eine entzündliche Krankheit stört sie die Funktionen der betroffenen Organe. Größtenteils betrifft die Sarkoidose die Lunge, andere Körperteile wie Augen, Herz und Haut können auch beeinflusst werden. Prinzipiell kann jedes Organ befallen werden. Dennoch kommt es selten zu lebensbedrohlichen Organschäden. Nach dem Verlauf unterscheiden Medizinerinnen und Mediziner akute und chronische Sarkoidose. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt.

Man unterscheidet zwischen der akuten Form und der chronischen Sarkoidose. In den meisten Fällen verläuft diese Krankheit chronisch. Reizhusten, Abgeschlagenheit oder geschwollene Lymphknoten sind typische Symptome bei der chronischen Sarkoidose der Lunge. Meist bemerken die Betroffenen selbst die Erkrankung lange Zeit nicht, denn die Beschwerden können allgemein und vieldeutig sein. Ihr klassisches Merkmal sind kleine und knötchenförmige Gewebeveränderungen, die unter dem Mikroskop sichtbar sind und eine typische pathologische Struktur aufweisen. Wenn sie jedoch vernarben, kann das betroffene Organ dauerhaft beeinträchtigt werden.

Deutlich seltener als die chronische Form kommt eine akute Sarkoidose vor. Hier bemerken die Patientinnen und Patienten häufig eine Entzündung in den Sprunggelenken sowie Hautrötungen oder Knötchenbildungen an den Unterschenkeln. Findet man dann noch typische Veränderungen im Röntgenbild der Lunge, so ist die Diagnose meistens schnell gestellt. Diese Form der Sarkoidose bildet sich normalerweise nach einiger Zeit zurück.

Die Sarkoidose kann in jedem Lebensalter auftreten. In erster Linie sind es junge Erwachsene im Alter von 20 bis 40 Jahren, die an einer Sarkoidose erkranken, dabei sind Frauen statistisch häufiger als Männer betroffen. Die Erkrankung verläuft von Mensch zu Mensch anders, bei vielen wird sie aber erst festgestellt, wenn sie älter als 40 Jahre sind. In Westeuropa erkranken schätzungsweise vier von 10.000 Menschen an dieser Krankheit.

Ursache und Behandlung der Krankheit
Die Ursache der Erkrankung ist bislang noch nicht vollständig geklärt. Verschiedene Faktoren können zur Krankheitsentstehung führen: Etwa genetische Faktoren oder Umwelteinflüsse. „Nicht immer ist eine Behandlung von Nöten, oft wird die Erkrankung einfach nur beobachtet“, sagt Univ.-Prof. Dr. med. Michael Dreher, Direktor der Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin der Uniklinik RWTH Aachen. „Dies gilt besonders für die akute Sarkoidose, aber auch eine chronische Form kann sich grundsätzlich ohne ärztliche Behandlung zurückbilden. Wenn die Beschwerden aber dauerhaft bestehen oder Nebenwirkungen in Erscheinung treten, kommen zusätzlich Medikamente zum Einsatz, welche die Entzündung hemmen und die Immunabwehr unterdrücken.“, fügt Prof. Dreher hinzu. Zudem kann ergänzend zu einer medikamentösen Therapie auch eine Rehabilitation helfen, die Beschwerden zu lindern und den Gesundheitszustand zu verbessern.

 

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