Richtige Ernährung bei Venenschwäche

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Ernährung spielt in allen Lebensbereichen eine wichtige Rolle. Aber gerade bei einer Venenschwäche kann ein gesunder und ausgewogener Ernährungsstil dabei helfen, ein Venenleiden positiv zu beeinflussen. apropos weiß ein paar Ernährungstipps, die bei einer Venenschwäche hilfreich sein können.  

Eine ballaststoffreiche Ernährung ist für den Körper sehr wichtig. Dennoch nehmen viele Menschen heutzutage zu wenige der Stoffe, die aus Naturfasern bestehen, auf. „Ein Mangel an Ballaststoffen kann zu Verstopfungen und Adipositas führen, was die Bildung von Krampfadern begünstigt“, weiß der Experte Priv.-Doz. Dr. med. Houman Jalaie, Leiter des Venenzentrums der Klinik für Gefäßchirurgie der Uniklinik RWTH Aachen und erklärt weiter: „Bei einer Adipositas sorgt das überschüssige Bauchfett dafür, dass Druck auf die Venen im Bauchraum ausgeübt wird. Aber genauso kann ein Blähbauch oder ein überlasteter Darm diesen Druck ausüben. Dadurch entsteht ein Blutrückstau in den Beinvenen, was zu Krampfadern führen kann. Eine ballaststoffreiche Ernährung sorgt für eine gute Verdauung und kann deshalb dem Blähbauch oder einem überlasteten Darm entgegenwirken.“

Zu finden sind die Naturfasern vor allem in Getreideprodukten wie Vollkornnudeln, -brot und Reis, Kartoffeln und weiterem Gemüse und Obst. Dabei gilt: Je höher der Wasseranteil ist, desto niedriger sind die enthaltenden Ballaststoffe. Gemüsesorten wie Zucchini oder Gurke beinhalten dementsprechend eher wenige Ballaststoffe. Generell unterscheidet man zwischen unlöslichen und löslichen Ballaststoffen. Die wasserlöslichen Faserstrukturen saugen das Wasser auf und verlangsamen dadurch die Verdauung. Das sorgt dafür, dass das Sättigungsgefühl länger anhält. Man findet sie vor allem in frischen Früchten und Gemüse. Auch wasserunlösliche Stoffe haben ihre Vorteile: Sie beanspruchen die Kaumuskulatur und verringern dadurch die Säurelast der Nahrungsmittel. Im Darm quellen sie auf und haben somit einen Einfluss auf die Darmfunktion und -aktivität. 

Ausreichend Flüssigkeit

Damit die wasserlöslichen Ballaststoffe ihre Aufgabe erfüllen können, ist die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit besonders wichtig. Dazu zählt Wasser oder ungesüßter Tee. Auf zuckerhaltige Getränke sollte lieber verzichtet werden. Mit zwei bis drei Litern pro Tag kann der Körper den Flüssigkeitsbedarf ausreichend decken. Wasser sorgt nicht nur dafür, dass die Ballaststoffe aufquellen, sondern hält ebenso die Venenwände elastisch, wirkt einer Verdickung des Blutes entgegen und senkt so die Thrombosegefahr.

Wenig Zucker und Fett

Künstlicher Zucker und schlechte Fette schaden der Gesundheit und somit auch den Venen. Bei Fetten unterscheidet man vor allem zwischen ungesättigten und gesättigten Fettsäuren, wobei die gesättigten Fettsäuren nur in Maßen konsumiert werden sollten und ungesättigte Fettsäuren unserer Gesundheit sehr guttun. Ungesättigte Fettsäuren finden sich vor allem in pflanzlichen Ölen wie Oliven-, Erdnuss- oder Avocadoöl. Auch in Fisch wie Lachs oder Sardinen sowie in Nüssen finden sich viele Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren, die gesund und wichtig für den Körper sind. Oftmals sind diese auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Gesättigte Fettsäuren und Transfette findet man vor allem in Milchprodukten oder rotem Fleisch.

Auch für Zucker gelten ähnliche Regeln. Obwohl Zucker ein wichtiger Energielieferant ist, sollte der Zuckerkonsum immer so niedrig wie nötig sein. Gänzlich auf Zucker zu verzichten ist trotzdem schwer, da man ihn inzwischen in vielen Lebensmitteln findet. Allerdings ist es wichtig, zwischen raffiniertem (industriellem) und natürlichem Zucker zu unterscheiden. Natürlichen Zucker findet man vor allem in Obst und Gemüse, er besteht meist aus Glukose oder Fructose. Raffinierter Zucker sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel rasch ansteigt, was eine Adipositas zur Folge haben kann. Da sich durch Übergewicht auch der Druck auf die Venen erhöht, sollte man zur Zuckeraufnahme vor allem Nahrungsmittel mit natürlichem Zuckergehalt wie Obst essen.

Kein Alkohol und Nikotin

„Alkohol und Nikotin sollten gänzlich vermieden werden. Beides schadet nicht nur den Venen, sondern auch anderen Organen“, weiß der Gefäßmediziner. Die schädlichen Inhalte von Zigaretten lagern sich in den Gefäßen ab und verstopfen sie. So kann das Blut den Sauerstoff nicht mehr vernünftig transportieren und die anderen Organe kommen in Gefahr einer Unterversorgung. Zusätzlich erhöht sich das Thromboserisiko. Alkohol kann für die Venen ebenfalls sehr schädlich sein. Durch den Konsum steigt der Blutdruck an, wodurch langfristig eine Gewichtszunahme begünstigt wird. Das wiederum lässt das Thromboserisiko steigen.

Ernährungstipps: Auf einen Blick

  • Vollkorn statt Weizenmehl
  • Viel Obst und Gemüse
  • Ausreichend zuckerfreie Flüssigkeitszufuhr
  • Omega-3 und Omega-6 haltige Lebensmittel wie Fisch, Nüsse und Avocados oder pflanzliche Öle
  • Gemäßigter Verzehr von gesättigten Fettsäuren, wie Milchprodukten oder rotem Fleisch
  • Verzicht auf raffinierten Zucker
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