Zu Beginn des neuen Schuljahres stellen sich viele Eltern der i-Dötzchen die Frage, mitwelchem leckeren Proviant sie die Butterbrotdosen ihrer Kinder füllen sollen. Denn gesundes Essen während der Schulzeit ist wichtig, um leistungsbereit und konzentriert sein zu können. Die Diätassistentinnen Johanna Helle und Beate Gruber sind Teil des Ernährungs- und Diabetesteams der Uniklinik RWTH Aachen und geben Tipps, was in die Butterbrotdose – gerne auch in die der Berufstätigen – gehört und was nicht.
Hier finden Sie die Inhalte in einem animierten Clip.
Frau Helle, was empfehlen Sie für einen erfolgreichen und gesunden Schultag?
Johanna Helle: Ein erfolgreicher Schultag beginnt nicht erst in der Schule. Das Frühstück zu Hause ist schon sehr wichtig, denn ein gutes Frühstück ist die Grundlage für einen erfolgreichen Tag. Ein leckeres Vollkornbrot mit Käse und ein Glas Milch sind genau das Richtige.
Wie sollte dann das zweite Frühstück in der Schule aussehen?
Johanna Helle: Das kommt auf das Kind und auf das vorherige Frühstück an. Wenn es morgens nur ein Glas Milch getrunken hat, dann sollte das Pausenbrot schon reichhaltiger sein. Nährreiche Optionen sind ein Vollkornbrot mit Quark und einem Klecks Konfitüre oder magerer Wurst, dazu etwas Rohkost und Obst. Wichtig sind außerdem genügend kalorienarme Getränke wie Wasser, Tee oder Saftschorlen. Dann hat das Kind einen gesunden Start in den Tag.
Frau Gruber, was mache ich, wenn mein Kind auf Nutellabrote und süße Cornflakes besteht und das gesunde Essen unangerührt wieder mit nach Hause bringt?
Beate Gruber: Es hilft, wenn man mit dem Kind gemeinsam überlegt, was gesund ist, aber es gleichzeitig dem Kind auch schmeckt. Man sollte zusammen verschiedene Alternati-ven finden, mit denen die Eltern und der Sprössling gut leben können. Aus diesen Alternativen kann das Kind dann wählen und die Chancen sind höher, dass Gemüse und Obst nicht unangerührt in der Dose bleiben. Außerdem spielt Optik beim Essen für Kinder eine große Rolle. Man kann einen leckeren Obstspieß zubereiten oder mit Ausstechformen das Brot in eine Herz- oder Sternenform stechen. So ist das Essen viel ansehnlicher und interessanter für das Kind.
Was sollte man in der Butterbrotdose vermeiden?
Beate Gruber: Am schlimmsten ist es, wenn gar nichts in der Butterbrotdose ist, sondern das Kind Geld für den Schulkiosk bekommt. Nur die wenigsten Schüler kaufen sich etwas Gesundes. Stattdessen greifen sie lieber zu Streuselbrötchen und Co. Ansonsten sind zuckerhaltige Getränke und Light- oder mit Vitaminen angereicherte Produkte nicht emp-fehlenswert. Am besten ist es immer noch, natürliche und unverarbeitete Lebensmittel zu kaufen und diese schmackhaft und ansehnlich für das Kind zuzubereiten.
Was raten Sie Berufstätigen, die sich am Arbeitsplatz verpflegen?
Johanna Helle: Es gibt die Regel „Fünf am Tag”, die besagt, dass man fünfmal am Tag Obst und Gemüse essen sollte – drei Hände voll Gemüse und zwei voll Obst. Nach dieser Regel kann man sich richten, damit Kinder alle Nährstoffe bekommen, die sie zum Aufwachsen brauchen. Und für einen selbst gilt diese Regel natürlich auch. Am Ende des Tages sollte man überprüfen, ob man fünf volle Hände Obst und Gemüse zu sich genommen hat.