Viele Erkrankungen beeinflussen unsere körperliche Gesundheit. Dabei ist Bluthochdruck, auch arterielle Hypertonie genannt, neben Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Rauchen ein beeinflussbarer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bluthochdruck entwickelt sich meist schleichend, bleibt oft unbemerkt und seine Tragweite wird erst dann deutlich, wenn ernste gesundheitliche Folgen auftreten. Alles, was Sie über eine der häufigsten Volkskrankheiten wissen sollten, erklärt Ihnen apropos.
Fast jeder Dritte in Deutschland leidet an Bluthochdruck. Da er zunächst keine Beschwerden verursacht, wissen viele Betroffene nichts von ihrer Erkrankung. Keine Schmerzen bedeuten aber nicht, dass er keine Spuren hinterlässt. Unbemerkt und vor allem unbehandelt kann er Herz und Blutgefäße schädigen, zu Nieren- oder Augenerkrankungen führen sowie das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen. Die Ursache ist in den meisten Fällen nicht eindeutig zu klären. Neben Vorerkrankungen und erblicher Veranlagung können auch äußere Faktoren wie zum Beispiel eine ungesunde Lebensweise, Bewegungsmangel, Übergewicht oder übermäßiger Alkoholkonsum erhöhte Blutdruckwerte begünstigen.
Herz und Gefäße unter Druck
Damit unsere Zellen und Gefäße mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden, benötigt unser Herz einen bestimmten Druck, um das Blut in den Körper zu pumpen: den sogenannten Blutdruck. Bei einer Blutdruckmessung werden, anders als zum Beispiel bei einer Pulsmessung, immer zwei Werte ermittelt. Der Herzwert, auch systolischer Wert genannt, beschreibt den Druck im Gefäßsystem, wenn sich das Herz beim Pumpen zusammenzieht. Er steht bei einer Messung immer an oberster Stelle. Der diastolische Gefäßwert ist meist niedriger als der Herzwert. Er gibt Auskunft über den Druck, sobald das Herz sich entspannt und steht bei Messungen unter dem Herzwert. Das Messergebnis wird in mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) angegeben. Auch wenn die heutigen Geräte kein Quecksilber mehr zur Messung verwenden, ist die Messeinheit unverändert geblieben. Ein optimaler Blutdruck liegt bei einem Erwachsenen im Ruhezustand bei 120 zu 80 mmHg. Natürliche Schwankungen ergeben sich durch den Tagesverlauf, Aufregung oder sportliche Betätigung. Überschreiten die Werte bei wiederholten Messungen an verschiedenen Tagen die Grenzwerte und liegen bei 140 zu 90 mmHg oder darüber, spricht man von Bluthochdruck. Er beschreibt die Kraft, mit der das Blut gegen die Blutgefäßwände drückt, während es vom Herzen durch den Körper gepumpt wird. Durch Fettablagerungen oder Verkalkungen können die Gefäße verstopfen, was zu Einengungen oder Arterienverschlüssen führen kann. In der Folge kann es zu Beeinträchtigungen in der Blut-, Nährstoff- und Sauerstoffversorgung kommen.
Die „üblichen Verdächtigen“
Hoher Blutdruck überlastet auf Dauer das Herz, da dieses durch den Widerstand der Gefäße stärker arbeiten muss. Schmerzen in der Herzgegend, Schwindel, Ohrensausen oder Kurzatmigkeit können erste Anzeichen für Bluthochdruck sein. Um Folgekrankheiten und nachhaltige Schädigungen von Organen wie beispielsweise Herz, Nieren oder Gehirn zu verhindern, muss der erhöhte Druck im Blutkreislauf behandelt werden. Vor allem im höheren Alter kann mit nachlassender Elastizität der Blutgefäße das Ausmaß für Arterienverkalkungen zunehmen. Betroffene sollten versuchen, die üblichen Risikofaktoren wie Übergewicht, Stress oder Alkoholkonsum zu vermeiden. Auch der übermäßige Konsum von Speisesalz sollte eingeschränkt werden. Ein gesunder Lebensstil hingegen kann das Auftreten von Bluthochdruck verhindern oder hinauszögern und das Herz-Kreislauf-Risiko senken. Sollte eine medikamentöse Therapie erforderlich sein, ist es durchaus sinnvoll, den Lebensstil ebenfalls anzupassen, um die körpereigenen Mechanismen zu unterstützen.
Für die Diagnose Bluthochdruck reicht es, wenn einer der beiden Grenzwerte erreicht ist. Es müssen nicht beide Blutdruckwerte überschritten sein.