Wenn der Blutdruck zu niedrig ist

Mann macht sich Notizen während er am Tisch sitzt und Blutdruck misst.
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Bluthochdruck ist in Deutschland und vielen anderen Industrieländern eine weit verbreitete Erkrankung. Ein niedriger Blutdruck, im Fachjargon Hypotonie genannt, tritt hingegen wesentlich seltener auf und ist mit deutlich weniger gesundheitlichen Risiken verbunden. Dennoch kann eine Hypotonie bei anhaltenden Beschwerden auf ernsthafte Erkrankungen hindeuten und sollte daher ärztlich abgeklärt werden. apropos zeigt auf, was Sie zu diesem Thema wissen müssen.

Medizinerinnen und Mediziner sprechen von einer Hypotonie, wenn der systolische Blutdruckwert weniger als 110 mmHg beträgt. Wie beim Bluthochdruck spielen Geschlecht und Alter ebenfalls eine zentrale Rolle; häufig betroffen sind junge Frauen. Ein niedriger Blutdruck macht sich oftmals nicht bemerkbar und hat keinen negativen Einfluss auf den Alltag und das Wohlbefinden. Da eine Hypotonie jedoch das Risiko einer Unterversorgung der Organe birgt, können bei einigen Betroffenen verschiedene Symptome auftreten. Zu den typischen Beschwerden gehören Schwindel, Müdigkeit, Augenflimmern, allgemeine Schwäche, innere Unruhe, Herzklopfen sowie Appetitmangel und Konzentrationsstörungen. Seltener kommt es zu Atembeschwerden oder depressiven Verstimmungen.

Ursache ist häufig eine körperliche Veranlagung
Eine Hypotonie kann verschiedene Ursachen haben, mehrheitlich spielt eine erbliche Komponente eine Rolle. Zudem kann ein niedriger Blutdruck infolge von Vorerkrankungen, wie Schilddrüsen- und Nebennierenerkrankungen entstehen. Mitunter können auch neurologische Krankheitsbilder einen Einfluss auf den Blutdruck nehmen. Nicht zuletzt kann eine Hypotonie als Nebenwirkung in Zusammenhang mit Medikamenten auftreten.

Blutdruck bei anhaltenden Beschwerden ärztlich abklären lassen
Auch wenn die Hypotonie deutlich ungefährlicher als die Hypertonie ist, sollte ein anhaltender niedriger Blutdruck, der ohne anderen nachvollziehbaren Grund mit häufigen Beschwerden einhergeht, ärztlich abgeklärt werden. Denn dieser kann – neben einer Unterversorgung der Organe – auch einen Hinweis auf andere, möglicherweise schwerwiegende Erkrankungen liefern. Es kann hilfreich sein, den Blutdruck vorab selbst in verschiedenen Alltagssituationen zu messen und zu dokumentieren. Zur Bestätigung der Diagnose kann der Arzt oder die Ärztin zusätzlich eine 24-Stunden-Messung anordnen. Die Behandlung ist dann von der Ursache der Erkrankung abhängig: Tritt eine Hypotonie infolge einer Krankheit auf, ist möglicherweise eine medikamentöse oder operative Behandlung notwendig. Liegt dem Blutdruck eine genetische Ursache zugrunde, muss in der Regel keine medikamentöse Therapie durchgeführt werden. Hier können unterstützende Maßnahmen wie körperliche Bewegung, ausreichend Flüssigkeit und Schlaf helfen, die Beschwerden zu verbessern.

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