Uveitis im Fokus: Entzündliche Erkrankung des Augeninneren

Entzündung des Auges
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Sie sind gerötet, jucken oder brennen: Entzündete Augen können das Wohlbefinden der Betroffenen stark einschränken. Die Bezeichnung Uveitis dient dabei als Überbegriff für eine Gruppe entzündlicher Augenerkrankungen, die verschiedene Bereiche des inneren Auges betreffen kann. Alles, was Sie über die Erkrankung der mittleren Gefäßhaut im Augeninneren wissen sollten, erklärt Ihnen apropos.

Unter Uveitis versteht man eine entzündliche Erkrankung der Uvea, auch Regenbogenhaut oder mittlere Augenhaut genannt. Diese besteht aus der Iris, dem Ziliarkörper, also dem Teil des Auges, der für die Aufhängung der Linse zuständig ist, und der Aderhaut. „Die Uvea ist an der Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Auges und der Aufrechterhaltung eines gesunden Sehvermögens beteiligt. Basierend auf dem entzündeten Bereich der Uvea wird eine Uveitits in drei Kategorien unterteilt: vordere, mittlere und hintere Uveitis. Darüber hinaus gibt es noch die Panuveitis. Bei dieser Form der Entzündung sind dann alle Abschnitte des Auges betroffen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. med. Peter Walter, Direktor der Klinik für Augenheilkunde an der Uniklinik RWTH Aachen. Meist verläuft eine Uveitis akut oder chronisch, kann eines oder beide Augen befallen, sich in andere Augenregionen ausbreiten und unbehandelt zu Sehschädigungen oder Komplikationen wie Grauem oder Grünem Star führen.

Ursachen, Symptome, Diagnose

Einer Uveitis können verschiedene mögliche Ursachen infektiöser oder auch nicht infektiöser Natur zugrunde liegen. „Eine infektiöse Entzündung der Uvea kann durch Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten verursacht werden. Die nicht infektiöse Variante wird oft mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht. Das Immunsystem richtet die Abwehr gegen körpereigene Strukturen, in diesem Fall gegen körpereigenes Gewebe im Auge. Eine Uveitis kann aber auch als Begleiterkrankung einer Systemerkrankungen auftreten. Hier sind vor allem rheumatische Erkrankungen oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen der Auslöser“, so der Ophthalmologe. Die Symptome einer Uveitis variieren je nach betroffener Region des Auges und dem Schweregrad der Entzündung. Sie können plötzlich auftreten oder sich schleichend und symptomarm über einen längeren Zeitraum anbahnen. Mögliche erste Anzeichen reichen von starker Rötung und Schwellung des Auges, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit bis hin zu verschwommenem Sehen oder verminderter Sehschärfe. „Um die Entzündungsaktivität im Augeninneren zu identifizieren und Strukturschädigungen am Auge zu vermeiden, ist eine frühzeitige Diagnosestellung entscheidend. Wir führen zuerst eine gründliche Untersuchung des Auges mit Pupillenerweiterung durch. Im weiteren Verlauf nutzen wir zusätzliche Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren, um Entzündungszeichen zu erkennen oder mögliche Schädigungen an der Netzhaut zu beurteilen“, erläutert der Spezialist. In seltenen Fällen ist auch eine operative Probenentnahme aus dem Auge notwendig, um die Diagnose zu finden.  

Die Behandlung im Detail

Die Behandlung einer Uveitis ist ein langfristiger Prozess, der darauf abzielt, die Entzündungsaktivität zu kontrollieren, Symptome zu lindern, mögliche Komplikationen zu verhindern und das Sehvermögen zu erhalten. „Je nach Krankheitsbild kann die Therapie die Gabe von entzündungshemmenden Präparaten beispielsweise in Form von kortisonhaltigen Tropfen oder immunmodulierenden Medikamenten umfassen. In einigen Fällen kann allerdings auch eine systematische Behandlung mit oralen oder intravenösen Medikamenten notwendig sein“, weiß Prof. Walter. Wichtig ist, den individuellen Therapieplan einzuhalten und regelmäßige augenärztliche Untersuchungen durchzuführen, um den Fortschritt der Erkrankung zu überwachen und mögliche Rückfälle zu vermeiden. „Eine Entzündung der Uvea sollte nicht unterschätzt werden. Sie kann mit zunehmenden Symptomen das Sehvermögen beeinträchtigen und zu langfristigen Komplikationen führen. Patientinnen und Patienten sollten daher auf die typischen Anzeichen wie Augenrötungen, Schmerzen, Schleiersehen oder Eintrübungen achten. Mit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung lässt sich die Erkrankung gut kontrollieren und nachhaltige Schäden am Auge vermeiden“, fasst der Fachmann zusammen.

  • Bei einer Uveitis handelt es sich um eine Entzündung im Augeninneren. Je nachdem, welcher Teil der Uvea betroffen ist, unterscheidet man zwischen vorderer, mittlerer und hinterer Uveitis.

  • Eine Uveitis kann chronisch oder akut verlaufen. Zu den Symptomen gehören verschwommenes Sehen, starke Rötung der Augen oder Augenschmerzen.

  • Vor allem rheumatische Erkrankungen oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können Auslöser sein. Auch Autoimmunerkrankungen spielen eine große Rolle.

  • Je nach Krankheitsbild kann die Therapie die Gabe von entzündungshemmenden Präparaten beispielsweise in Form von kortisonhaltigen Tropfen oder immunmodulierenden Medikamenten umfassen. Bei schlimmeren Verläufen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.
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