Selbst den Blutdruck messen: 5 Tipps für aussagekräftige Ergebnisse

Blutdruckmessung
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Selbst den Blutdruck messen: 5 Tipps für aussagekräftige Ergebnisse

Eine Blutdruckselbstmessung ist simpel und erleichtert die Diagnose eines zu hohen Gefäßdrucks ungemein. Für eine erfolgreiche Messung ist nicht nur die Wahl eines geeigneten Gerätes entscheidend, sondern auch die richtige Durchführung. Die gesammelten Blutdruckdaten helfen dem behandelnden Arzt bei der Diagnose und einer zielgerichteten Behandlung des Bluthochdrucks. apropos gibt Tipps und Hinweise für die Selbstmessung.

Wenn sich unser Herz zusammenzieht, wird eine bestimmte Menge Blut durch die sich öffnende Herzklappe der linken Herzkammer in unsere Arterien gepumpt. Aufgrund des Drucks, mit dem das Blut durch die Adern fließt, dehnen sich die Arterien geringfügig aus und leiten das Blut in den gesamten Körper weiter. Der dabei entstehende Druck wird als systolischer Blutdruck (oberer Wert) bezeichnet. Auf das Zusammenziehen folgt die Entspannung: Das Herz füllt sich wieder vollständig mit Blut. Den danach entstehenden Gefäßdruck nennt man diastolischen Blutdruck (unterer Wert). Das dauerhaft abwechselnde Füllen und Entleeren des Herzens ist der Herzschlag, die Häufigkeit der Puls. Unter körperlicher Belastung steigert sich die Leistung des Herzens, da es zur Versorgung des Körpers mehr leisten muss. Puls und Blutdruck sind dann höher als im Ruhezustand. Um vergleichbare Werte erhalten zu können, sollten Blutdruck und Puls daher immer in Ruhe gemessen werden – am besten nach fünfminütigem Sitzen.

Regelmäßiges Blutdruckmessen ist sinnvoll

Ein zu hoher Blutdruck lässt sich mittels der Blutdruckselbstmessung einfach feststellen. Der Blutdruck gilt als zu hoch, wenn der Arzt dreimal Werte über 140/90 mmHg an zwei verschiedenen Tagen in Ruhe misst. Der gemessene Gefäßdruck ist auch im Ruhezustand nicht konstant, sondern unterliegt natürlichen Schwankungen. Deshalb ist es sinnvoll, die Werte häufiger zu messen, um ein genaues Bild zu erhalten und eine Diagnose stellen zu können. Die Blutdruckselbstmessung ist hilfreich, um einen krankhaft erhöhten Blutdruck zu diagnostizieren oder auszuschließen. Für eine selbst durchgeführte Messung gilt der Blutdruck als normal, wenn die Werte kleiner als 135/85 mmHg sind. Sie sollten dabei aber folgende fünf Tipps beachten, um zuverlässige Ergebnisse zu ermitteln:

  1. Zweimal täglich messen – am besten morgens und abends
    Zuverlässige Werte ermitteln Sie am besten mit einer tägliche Messung des Blutdrucks am Morgen und am Abend – dadurch sind die Ergebnisse vergleichbar. Sind Sie bereits Bluthochdruck-Patient und nehmen blutdrucksenkende Medikamente ein, sollten die Messung vor der Tabletteneinnahme durchführen.
  2. Zur Ruhe kommen
    Häufig entstehen verfälschte Werte, weil Patientinnen und Patienten die Messung nicht in Ruhe durchführen. Setzen Sie sich daher am besten vor der Messung rund fünf Minuten hin und entspannen Sie ein wenig. Dabei sollten Sie weder fernsehen, noch telefonieren oder das Handy benutzen. Körperliche Belastungen sollten Sie ebenfalls etwa eine halbe Stunde vor der Messung beenden.
  3. Manschette auf Herzhöhe tragen
    Lehnen Sie sich während der Messung an der Rückenlehne des Stuhls an und stellen Sie die Füße (nicht überschlagen) auf dem Boden ab. Achten Sie darauf, dass Sie die Manschette des Messgerätes so anlegen, dass sie auf Höhe Ihres Herzens liegt.
  4. Zwei Messungen im Abstand von einer Minute
    Es empfiehlt sich, immer zweimal hintereinander im Abstand von einer Minute die Blutdruckwerte zu erheben. Verwenden Sie anschließend den zweiten Messwert.
  5. Blutdruckwerte aufschreiben
    Schreiben Sie Ihre gemessen Werte auf. Nutzen Sie hierfür zum Beispiel einen Blutdruckpass oder dokumentieren Sie Ihre Werte in einer speziellen Blutdruck-App. Moderne Blutdruckmessgeräte verfügen zum Teil auch schon über Schnittstellen, über die sich die gemessenen Werte automatisch in eine App exportieren lassen.
Die Deutsche Hochdruckliga e. V. führt eine Liste zertifizierter Blutdruckmessgeräte, die Sie von unabhängigen Prüfungsinstituten auf ihre Messgenauigkeit und Sicherheit prüfen und zertifizieren lässt. Anwenderinnen und Anwender können bei diesen Geräten darauf vertrauen, dass sie bei der Messung zuverlässige Werte erhalten, wenn Sie die Tipps zur Selbstmessung beachten

Ebenfalls lässt die Deutsche Hochdruckliga e. V. digitale Gesundheitshelfer wie Blutdruck-Apps prüfen und zertifizieren. Gerade Aspekte wie Datenschutz spielen für viele Anwenderinnen und Anwender für ihre Gesundheitsdaten eine sehr wichtige Rolle. Bei den zertifizierten Apps können die Nutzenden auf die Sicherheit vertrauen.

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