Schonende Tumorchirurgie: Von der Speiseröhre bis zum Enddarm

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Auch wenn die Redewendung„Liebe geht durch den Magen“ nur symbolisch gemeint ist, enthält sie dennoch einen wahren Kern. Denn sind unser Magen und unser Darm im Gleichgewicht, fühlen wir uns in der Regel ebenfalls fit und gesund. Wenn man allerdings unter anhaltendem Sodbrennen leidet, trotz regulärer Mahlzeiten stetig an Gewicht verliert und sich Veränderungen in den Ess- und Stuhlgewohnheiten einstellen, können unter Umständen auch bösartige Erkrankungen ursächlich sein. Für eine entsprechende Behandlung ist dann die Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie (Direktor: Univ.- Prof. Dr. med. Florian Vondran) an der Uniklinik RWTH Aachen erste Anlaufstelle für Betroffene.

Die Tumorchirurgie des Bauchraumes ist ein zentraler Bereich der Krebstherapie und umfasst die operative Behandlung von Tumoren des Magen-Darm-Trakts, einschließlich Speiseröhre, Magen, Dünn- und Dickdarm sowie Enddarm. Die Fortschritte in der Diagnostik, bei chirurgischen Techniken und multidisziplinären Therapien haben die Prognosen für Patienten mit solchen Tumoren in den letzten Jahren erheblich verbessert. Die Symptome variieren und reichen von unspezifischen Anzeichen wie Unwohlsein, Appetitlosigkeit über Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen bis hin zu blutigem Stuhl. Die Diagnosestellung erfolgt meist durch eine körperliche Untersuchung in Verbindung mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall-, Computer oder Magnetresonanztomografien, Magen- und Darmspiegelungen und Labortests. Wird ein Karzinom festgestellt, ist es wichtig, durch endoskopische Untersuchungen und eine entsprechende Bildgebung die genaue Ausdehnung des Tumors zu bestimmen. „Die Behandlung erfordert meist eine Kombination aus Operation, Chemo oder Strahlentherapie, abhängig von Stadium und Ausbreitung des Karzinoms“, erklärt Oberarzt Dr. med. Andreas Kroh aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie. 

Präzision durch roboterassistierte Chirurgie 

Insbesondere die Behandlung von Speiseröhren- und Rektumkarzinomen stellt aufgrund der engen anatomischen Verhältnisse und der Nähe zu wichtigen Strukturen im Brustkorb beziehungsweise im kleinen Becken eine Herausforderung dar. Hier hat die roboterassistierte Chirurgie einen erheblichen Fortschritt gebracht, da sie eine präzisere Präparation durch vergrößerte Freiheitsgrade der Instrumente zusammen mit einer hochauflösenden 3D-Kamera ermöglicht. „Durch robotergestützte Operationen können wir bei betroffenen Patienten minimalinvasive Eingriffe durchführen, die mit einem geringeren Gewebetrauma einhergehen und somit gleichzeitig die Erholungsphase nach der Operation verkürzen“, erläutert Oberarzt Priv.-Doz. Dr. med. Roman Eickhoff aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Kinder- und Transplantationschirurgie.

Ein wesentlicher Fortschritt in der viszeralen Tumorchirurgie ist die Integration sogenannter multimodaler
Therapieansätze. Dies umfasst in fortgeschrittenen Tumorstadien die Kombination von Chirurgie mit einer medikamentösen Therapie und/oder Strahlentherapie, was zu einer verbesserten Gesamtprognose beiträgt. „Insbesondere bei Rektumkarzinomen in der Nähe des Schließmuskels kann durch die vorherige multimodale Therapie eine Erhaltung der Kontinenz oder sogar ein Organerhalt erreicht werden“, berichtet der Leitende Oberarzt der Klinik, Priv.-Doz. Dr. med. Martin von Websky, und ergänzt: „Dank der interdisziplinären Tumorkonferenzen im Rahmen des Centrums für Integrierte Onkologie – CIO Aachen können wir in diesen Fällen individuelle Behandlungspläne festlegen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten sind.“

Innovative Behandlungsqualität auf höchstem Niveau 

Die viszerale Tumorchirurgie steht vor spannenden Entwicklungen. Roboterassistierte Chirurgie und personalisierte Therapien versprechen, die Präzision und Effizienz der Behandlung weiter zu erhöhen, um die Prognose für Betroffene stetig zu verbessern. „Durch unsere organbezogenen Behandlungsteams und die enge klinikübergreifende Zusammenarbeit mit den Niedergelassenen sowie anderen Kliniken können wir eine ganzheitliche Versorgung und verlässliche sowie innovative Behandlungsqualität auf höchstem Niveau sicherstellen. Von der Erstberatung über die Behandlung bis zur Nachsorge erhalten unsere Patienten die Unterstützung, die sie benötigen, um den Heilungsprozess optimal zu fördern“, fasst der erfahrene Tumorchirurg Prof. Vondran zusammen.

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