Schmerzen bei Kindern sind vielseitig und haben die unterschiedlichsten Ursachen. Manche Verletzungen sind sichtbar und manche nicht. Bei starken Beschwerden weinen und schreien sie, andere wiederum werden ganz ruhig und leiden beispielsweise an Appetitlosigkeit. Die Schmerzen immer richtig zuzuordnen, ist nicht ganz einfach. Doch wie erkennen Eltern, dass Beschwerden für das veränderte Verhalten die Ursache sind und welche Schmerzen das Kind genau hat?
Die Jüngsten von uns sind wissbegierig, neugierig und toben herum. Vieles nehmen sie dabei mit ihrem Körper wahr: Ist die Herdplatte wirklich heiß? Dass eine von der Herdplatte verbrannte Hand weh tut, warnt unseren Körper davor, diese Situation zu wiederholen. Durch Brandblasen an der Hand können Außenstehende eine Verletzung erkennen und nachempfinden, dass diese weh getan hat. Wie sehr, ist individuell und wird von jedem Menschen anders empfunden. Aber auch Durchfall, Blähungen oder Erbrechen können dem Kind Beschwerden bereiten. Geht der Schmerz nicht mit einer sichtbaren Verletzung einher, ist dieser von außen schwer zu erkennen. Wie deutet man also die Beschwerden richtig? Ab wann muss man sich ernsthafte Sorgen machen und eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen?
URSACHEN VON SCHMERZEN
Klagt das Kind über Bauch-, Kopf- oder Rückenschmerzen, können die Ursachen vielfältig sein. Grund dafür können zum Beispiel zu viel Stress, zu wenig Bewegung, zu wenig Schlaf, Verstopfungen, Blähungen oder eine Magen-Darm-Infektion sein. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden nach einiger Zeit von allein wieder ab. Ruhe, frische Luft, Ablenkung, eine Wärmflasche oder ein magenberuhigender Tee helfen, diese zu lindern. Wenn die Beschwerden länger andauern, ist es ratsam, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen. Ein Arztbesuch heißt aber nicht in jedem Fall, dass die Ursache geklärt ist. Manchmal dauern die Symptome auch nach einer Abklärung an.
SCHMERZEN BEI SÄUGLINGEN UND KLEINKINDERN
Gerade Säuglinge und Kleinkinder können Unbehagen noch nicht verbal oder präzise äußern. Lange Zeit wurde angenommen, dass die Allerkleinsten von uns weniger spüren und erinnern können als Erwachsene. Das Gegenteil ist der Fall. Ungeborene können schon ab der 24. Schwangerschaftswoche Schmerzen verspüren und auch Babys sind sensibler und speichern diese in ihren Erinner-ungen ab. Auch wenn sie ihre Beschwerden noch nicht verbal mitteilen, geben sie durch Verhaltensänderungen Hinweise auf ein Unwohlsein. Fasst sich Ihr Kind ungewöhnlich oft an den Kopf oder an ein bestimmtes Körperteil wie zum Beispiel das Ohr, nimmt eine Schutzhaltung ein, zieht die Beine zum Bauch oder lässt sich nicht mehr beruhigen, geht es ihm nicht gut. Spielt es weniger als sonst oder sucht mehr Nähe zu Ihnen als üblich, deutet das ebenfalls auf ein Unbehagen hin.
HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR ELTERN
Eltern kennen ihre Kinder am besten und merken in den meisten Fällen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Leidet das eigene Kind, ist das besonders belastend. Wichtig ist, dass Eltern die Beschwerden ihres Kindes immer ernst nehmen. Beobachten Sie die Symptome: Sind diese beispielsweise schlimmer als sonst? Behalten Sie aufmerksam im Blick, welche Begleitbeschwerden Ihr Kind hat. Kommen bei Kopfweh eine allgemeine Schlappheit, Gliederschmerzen und Fieber hinzu, deutet dies auf eine Grippe hin. All diese Informationen können bei der richtigen Diagnose helfen.
Ist Ihr Kind bereits im Kleinkindalter und teilt Ihnen mit, dass es Schmerzen hat, kann diese aber selbst nicht genau beschreiben, fragen Sie nach und bitten Sie es darum, auf die Körperstelle zu zeigen. Das hilft Ihnen, die Beschwerden einzuordnen.