Sie sind winzig, gefährlich und wollen an dein Blut: Zecken. Wir erklären dir, warum du dich vor den kleinen Tierchen in Acht nehmen solltest.
Die bekannteste Zecke in Deutschland ist der Gemeine Holzbock. Doch was ist die Zecke eigentlich für ein Tier? Ein Insekt oder ein Käfer? Nichts von beidem. Eine Zecke hat acht Beine und zählt daher zur Klasse der Spinnentiere. Außerdem ist die Zecke ein Parasit, das heißt sie braucht das Blut von Menschen oder Tieren, von sogenannten Wirten, um selbst zu überleben. Die Zecke orientiert sich mithilfe ihrer feinen Härchen, die über den gesamten Körper verteilt sind. Damit kann sie ihre Umgebung gut ertasten. Wenn die Zecke auf einem Grashalm sitzt, beispielsweise
im Wald, muss sie nur noch einen Wirt finden. Dafür wartet sie einfach, bis sie von einem vorbeilaufenden Lebewesen mitgenommen wird. Dazu haben die Zecken ein Superorgan, das
Hallersche Organ. Es befindet sich in ihren Vorderbeinen und ist so etwas wie die Nase der Zecke. Sie riecht damit das Kohlenstoffdioxid, das wir Menschen beim Ausatmen ausstoßen. Und das
Superorgan kann sogar noch mehr: Die Zecke nimmt damit auch Wärme wahr und spürt Vibrationen. So kann sie ihren Wirt gut aufspüren.
Stechen statt Beißen
Die Zecke hat einen Stechapparat – einen Stechrüssel mit vielen symmetrischen Zähnen. Damit reißt die Zecke die Haut des Wirts auf und gräbt mit ihrem Stachel eine Grube in das Gewebe, die sich an der Stichstelle mit Blut füllt. Nachfließendes Blut saugt die Zecke immer wieder ab. Zecken beißen also nicht, sondern stechen.
Gefährliche Krankheitsüberträger
Beim Blutsaugen gibt die Zecke immer etwas Speichel ab. Auf diese Weise können Bakterien oder Viren in den Körper gelangen und Krankheitserreger von einem zum nächsten Wirt weitergegeben werden. Borreliose ist zum Beispiel eine Infektionskrankheit, die nur Zecken übertragen. Das Problem: Wir merken davon nichts, da die Symptome die gleichen sind wie bei einer
Erkältung oder Grippe. Wenn sich die Haut um den Zeckenbiss verändert, solltest du schnell zum Arzt gehen. Mit Antibiotika kann man dir gut helfen. Bleibt die Zecke jedoch unbemerkt und unbehandelt, breiten sich die Bakterien im gesamten Körper aus und führen zu langfristigen Problemen für unser Nervensystem, zum Beispiel zu Gelenkschmerzen.
So kannst du dich schützen
Vorbeugend kannst du ein Zeckenschutzmittel auf deine Haut auftragen. Nach einem Ausflug im Grünen solltest du immer genau schauen, ob sich nicht doch eine Zecke festgesaugt hat. Zecken
verstecken sich oft in Kniekehlen, im Haaransatz oder hinter den Ohren. Mit einer speziellen Zeckenzange kannst du die Zecke entfernen.