In uns arbeitet ein Hochleistungsmotor, der jeden Sportwagenantrieb in den Schatten stellt: das Herz. So zuverlässig es auch zu arbeiten scheint, kann es doch aus mehreren Gründen Schaden nehmen. Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems können lebensgefährlich werden. Sie zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Doch jeder kann selbst viel dazu beitragen, um das eigene Herz-Kreislaufsystem auf Dauer fit und gesund zu halten. Einige Risikofaktoren für Herzkrankheiten wie das Alter oder Geschlecht lassen sich nicht beeinflussen, viele andere hingegen schon. Wir geben Ihnen nachfolgend Tipps, wie Sie Herz und Gefäße am besten schützen.
Gesund ernähren und Übergewicht reduzieren
Eine herzgesunde Ernährung schützt vor Herzinsuffizienz (Herzschwäche) und Herzinfarkt. Essen Sie viel Obst und Gemüse und verzichten Sie vermehrt auf tierische Fette in Form von rotem Fleisch oder Käse. Besser sind ungesättigte Fettsäuren, die unter anderem in Olivenöl, Erdnussöl und Avocados vorkommen sowie in Sesam- oder Rapsöl und in Nüssen. Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor, den es nach Möglichkeit zu vermeiden beziehungsweise zu senken gilt. Jedes Kilo zu viel macht dem Herz zu schaffen.
Ausreichend bewegen
Neben einer ausgewogenen Ernährung ist Sport für ein gesundes Herz unerlässlich. Wer sich regelmäßig, am besten mehrmals pro Woche, bewegt, kann seine Blutdruck-, Blutzucker- und Blutfettwerte positiv beeinflussen. Zudem verbessert er die Durchblutung des Herzmuskels. Optimal sind Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren, Nordic Walking oder Schwimmen. Die Bewegung sorgt nicht nur für höhere Belastbarkeit, sondern bekämpft auch Übergewicht. Wichtig: Wer Vorerkrankungen hat und/oder zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder Sport treiben möchte, sollte sich vorab unbedingt von einem Arzt untersuchen und beraten lassen.
Blutdruck regelmäßig überprüfen
Wer unter Bluthochdruck leidet, sollte unter ärztlicher Anleitung versuchen, seine Werte zu senken. Denn zu hoher Blutdruck schadet den Gefäßen und kann langfristig Organe schädigen.
Nicht rauchen
Die Giftstoffe aus dem Tabakrauch lagern sich an den Gefäßwänden ab, was wiederum zu Engstellen in den Herzkranzgefäßen führt und dadurch die Durchblutung des Herzmuskels verschlechtert. Ganz gleich, wie viel oder wie lange Sie bereits rauchen, der Ausstieg lohnt sich in jedem Fall! Die Regeneration des Körpers beginnt bereits kurz nach der letzten Zigarette. Deshalb lieber heute als morgen mit dem Rauchen aufhören.
Blutzuckerspiegel im Blick behalten
Essen Sie weniger süß, denn Zucker ist Gift für den Körper. Bei einem gestörten Zuckerstoffwechsel sammelt sich vermehrt Traubenzucker (Glukose) im Blut an. Zu hoher Zuckerkonsum und Übergewicht gelten als Auslöser verschiedener Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Störungen.
Achten Sie auf Ihre Cholesterinwerte
Erhöhte Cholesterinwerte können im schlimmsten Fall zu Infarkten und Schlaganfällen führen. Um dem vorzubeugen, sollten Sie Ihre Blutfettwerte auf einem gesunden Niveau halten. Vor allem erhöhte LDL-Cholesterinwerte, die sogenannten „schlechten“ Bestandteile der Blutfette, gelten als Risikofaktor. Mit der richtigen Ernährung und Bewegung sowie gegebenenfalls Medikamenten lässt sich die Herzgesundheit verbessern und das Herz-Kreislauf-Risiko günstig beeinflussen.
Für Entspannung sorgen und Stress vermeiden
Wie eng Körper und Psyche miteinander verbunden sind, wird bei unserem wichtigsten Organ ganz besonders deutlich: Kummer, Stress und Ärger gehen uns buchstäblich ans Herz. Da sich Stress nicht immer vermeiden lässt, sollten Sie Ihre innerliche Ausgeglichenheit und psychische Stabilität aktiv stärken: Achten Sie auf sich, gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe und Entspannung. Auch ausreichend Schlaf ist wichtig: Schlaf ist Erholungszeit, auch für unser Herz.
Regelmäßig zur Vorsorge
Schäden an den Gefäßen sind tückisch, denn sie verursachen oft lange Zeit keine Beschwerden. Vorsorgeuntersuchungen wie der Herz-Kreislauf-Check-up beim Arzt, den die gesetzlichen Kassen ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre bezahlen, tragen dazu bei, das Auftreten von Veränderungen oder bereits bestehende Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems frühzeitig zu erkennen und zu behandeln und so einem Herzinfarkt oder Schlaganfall vorzubeugen.