Bettwanzen: Der Feind in meinem Bett

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USA-Reisende kennen das Phänomen schon länger: Bed-bugs – oder zu Deutsch Bettwanzen. In New York und anderen großen Städten werben Hotels seit Jahrzehnten mit bed-bug-freien Betten. Was das Problem verdeutlicht: Selbstverständlich ist dies hier nicht. Seit einiger Zeit ist auch Europa stärker befallen. Im Herbst galt Paris als regelrecht von den Wanzen überrannt – ein gutes halbes Jahr vor den Olympischen Spielen keine gute Werbung für die Unterkünfte in der französischen Hauptstadt. Und auch in Deutschland häufen sich die Fälle. Das Problem: Nicht nur die Bisse der kleinen Blutsauger sind lästig. Vor allem, die Bettwanzen wieder los zu werden, ist eine Herausforderung – auch weil ihr Auftreten nicht direkt etwas mit hygienischen Verhältnissen zu tun hat, über deren Verbesserung man sie auch wieder zurückdrängen könnte.

FIESE BISSE

Wer mit Bettwanzen sein Schlafgemach teilt, merkt dies am ehesten an Rötungen und Schwellungen, die man nach dem Aufstehen feststellen kann. Meist liegen mehrere Bisse nebeneinander. Bettwanzen beißen in den frühen Morgenstunden und normalerweise an Körperstellen mit nahen Blutgefäßen unter der Haut. Das heißt am Hals, an den Händen, Armen und Beinen. Gefährlich sind die Bisse der Bettwanzen in der Regel nicht. So reicht in den meisten Fällen das Auftragen von rezeptfreien Salben. Bei stärkerem Juckreiz und heftigeren Reaktionen können Cortison oder Hydrocortison helfen. Sind die Beschwerden doch stärker, sollte man einen Arzt aufsuchen.

DIE WANZE AUF REISEN

Für das vermehrte Auftreten von Bettwanzen gibt es verschiedene Gründe. Zum einen wird viel gereist – und die Bettwanzen vermehren sich so mit dem Gepäck, der Kleidung oder anderen persönliche Gegenständen. Nach einem Reise-Einbruch während der Corona-Zeit haben die Bettwanzen nun
wieder reichlich Mitfahrgelegenheiten und durchqueren in den Koffern ihrer Wirte die halbe Welt.
Zum anderen haben die Tiere im Laufe der Zeit eine zunehmende Resistenz gegen bestimmte Insektizide entwickelt, was es schwieriger macht, sie effektiv zu bekämpfen. Viele Gegenmittel dürfen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr verwendet werden, die übrigen sind weniger schlagkräftig gegen die Schädlinge. Ein weiterer Punkt ist die mangelnde Aufklärung: Hierzulande war das Problem Bettwanze bis vor Kurzem kaum bekannt. Viele Menschen wissen nicht, wie sie Bettwanzen erkennen oder richtig behandeln können. Dadurch kann sich der Befall unbemerkt ausbreiten und lässt sich dann schwerer bekämpfen.

NICHT INS HAUS LASSEN

Am besten versucht man, die lästigen Besucher erst gar nicht ins eigene Zuhause zu lassen. Oberste Regel nach Reisen oder Aufenthalten an Orten, wo sich viele Menschen aufhalten, sollte es sein, die Koffer beispielsweise in der Badewanne auszuleeren und Kleidung hier auch gleich auszuschütteln. Sollte es ein Tierchen mit in die Wohnung geschafft haben, wäre an dieser Stelle erst einmal Schluss mit der Hausführung.
Beim Kauf von gebrauchten Möbeln, Matratzen und Koffern aber auch Kleidung ist die Möglichkeit eines Bettwanzenbefalls ebenfalls nicht gänzlich auszuschließen. Wer schon beim Kauf genau hinschaut, kann eine böse Überraschung verhindern. Sollte man doch Bettwanzen in seinem Haus entdecken, darf man keine Zeit verlieren, denn die Bekämpfung ist mühsam und erfordert oft mehrere Behandlungen. Da sich Bettwanzen nicht nur im Bett, sondern überall in der Wohnung verstecken, braucht man leider viel Geduld, bis alle kleinen Krabbler vertrieben sind.

BETTWANZEN RICHTIG BEKÄMPFEN

Identifizierung: Überprüfen Sie Ihr Bett und Ihre Matratze auf Anzeichen von Bettwanzen, wie zum Beispiel kleine schwarze Punkte (Kot), helle Hüllen (Häutungsreste) oder lebende Bettwanzen selbst.

Reinigung: Waschen Sie alle Bettwäsche, Kleidung und andere Textilien, die mit den Bettwanzen in Berührung gekommen sein könnten, bei hoher Temperatur. Trocknen Sie sie anschließend in einem heißen Trockner, um die Bettwanzen abzutöten.

Staubsaugen: Saugen Sie Ihr Bett, Ihre Matratze und den gesamten Raum gründlich ab, um Bettwanzen und ihre Eier zu entfernen. Entsorgen Sie den Staubsaugerbeutel oder den Inhalt des Staubbehälters anschließend sofort, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Einsatz von Insektiziden: Verwenden Sie Insektizide, die speziell für die Bekämpfung von Bettwanzen entwickelt wurden. Beachten Sie dabei unbedingt die Anweisungen auf der Verpackung und nehmen Sie alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen vor.

Professionelle Hilfe: Wenn der Befall schwerwiegend ist oder Sie Schwierigkeiten haben, die Bettwanzen selbst zu bekämpfen, ist es ratsam, professionelle Schädlingsbekämpfer hinzuzuziehen. Sie verfügen über das Wissen und die entsprechenden Mittel, um Bettwanzen effektiv zu bekämpfen.​

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