Die Klinik für Herzchirurgie: Herzexpertise in der Uniklinik RWTH Aachen

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Was als gemeinsame Klinik für Thorax-, Herz-, und Gefäßchirurgie begann, ist heute ein eigener, hochspezialisierter Fachbereich. Die Klinik für Herzchirurgie an der Uniklinik RWTH Aachen blickt auf eine fast 50-jährige Geschichte zurück und strebt weiterhin danach, die Zukunft ihres Faches aktiv mitzugestalten. Neben jährlich ca. 1000 Operationen am offenen Herzen trägt die klinikeigene Forschungsabteilung stetig dazu bei, die medizinischen Grenzen des Möglichen zu verschieben, zum Beispiel durch die die Entwicklung umfangreicher Kunstherz- und Herzunterstützungsprogramme.

Der Direktor der Klinik für Herzchirurgie, Univ.-Prof. Dr. med. Ajay Moza, leitet ein Team aus insgesamt 29 Ärztinnen und Ärzten sowie zahlreichen Pflegefachkräften, Kardiotechnikern und Koordinatoren. Dabei zur Seite stehen ihm sein Stellvertreter Dr. med. Michael Schmid, leitender Oberarzt Dr. Tewarie und die geschäftsführende Oberärztin Prof. Dr. med. Heike Schnöring. Eine hochmoderne technische Ausstattung, inklusive Hybrid-OP-Sälen und Robotik, komplementiert das umfassende medizinische Angebot. Aber was leistet die Klinik für Herzchirurgie konkret? Prof. Moza erklärt, welche Arten von Eingriffen möglich sind.

Univ.-Prof. Dr. med. Ajay Moza

Moderne Verfahren für komplexe Herausforderungen
„Zu den häufigsten Eingriffen an unserer Klinik zählen die moderne Bypass-Chirurgie, die Reparatur der Herzklappe und die chirurgische Therapie von Herzrhythmusstörungen“, so der Direktor. Die Bypass-Chirurgie erfolgt dabei zunehmend schonend – insbesondere auch bei Patientinnen und Patienten mit deutlich eingeschränkter Pumpfunktion – am schlagenden Herzen („off-pump“), um das Risiko für Komplikationen zu senken. Wann immer möglich, wird dabei auf minimalinvasive Verfahren zurückgegriffen.

Herzklappen werden – je nach Befund – bevorzugt rekonstruiert statt ersetzt, um die natürliche Funktion zu erhalten. Auch hier setzen die Herzchirurginnen und Herzchirurgen immer häufiger auf minimalinvasive Techniken, bei denen kein vollständiges Öffnen des Brustkorbs erforderlich ist. Dies schont den Organismus und ermöglicht eine schnellere Genesung.

Auch die chirurgische Entfernung von Herztumoren und die Korrektur von Herzfehlern im Erwachsenenalter fällt unter das Aufgabengebiet des Direktors und seines Teams. Um herzchirugische Maßnahmen bei Kindern kümmert sich hingegen die Klinik für Kinderherzchirurgie und Chirurgie angeborener Herzfehler unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. André Rüffer.

Herzunterstützung und Transplantation
„Ein weiterer zentraler Schwerpunkt unserer Klinik liegt in der Behandlung der terminalen Herzinsuffizienz“, erläutert Prof. Moza. Wenn das Herz nicht mehr ausreichend pumpt und medikamentöse Therapien ausgeschöpft sind, kann in schweren Fällen eine Herztransplantation erforderlich sein. Alternativ steht eine Versorgung mit mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen (Ventricular Assist Devices, VAD) zur Verfügung, die die Herzfunktion vorübergehend oder dauerhaft vollständig übernehmen können. Mit über 50 implantierten VAD-Systemen pro Jahr zählt diese Therapieform zu den etablierten Verfahren der Klinik für Herzchirurgie und ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung auf dem Gebiet der Herzunterstützung.

Aortenchirurgie: Hochspezialisiert – rund um die Uhr verfügbar
„Ein weiterer Schwerpunkt unserer Klinik liegt in der Aortenchirurgie. Dies betrifft alle Eingriffe rund um die Hauptschlagader“, resümiert der Klinikdirektor abschließend. Dazu zählen allen voran die Operation von Aortenaneursymen und Aortendissektionen. Besonders eine akute Aortendissektion, ein Riss in der innersten Schicht der Aorta, der Blutfluss zwischen den Gefäßschichten verursacht, ist lebendbedrohlich und sollte sofort operiert werden – ein Bereich, in dem die Klinik rund um die Uhr einsatzbereit ist.

Begleitung vor und nach der Operation
Das Leistungsspektrum der Klinik endet nicht im Operationssaal: Die herzchirurgische Poliklinik übernimmt die präoperative Diagnostik, Beratung und Aufklärung sowie die postoperative Nachsorge. Patientinnen und Patienten werden hier umfassend betreut – medizinisch, organisatorisch und menschlich.

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