Blutdruckkrise: Wenn Bluthochdruck lebensgefährliche Ausmaße annimmt

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Bei einer sogenannten Blutdruckkrise, auch hypertensive Entgleisung genannt, steigt der Blutdruck schlagartig auf extreme Werte über 230 mmHg an. Zum Vergleich: Ein gesunder Mensch hat in etwa einen Blutdruck von 120/80 mmHg. Die rasche Zunahme kann lebensbedrohlich sein und mit schwerwiegenden neurologischen und kardiovaskulären Symptomen einhergehen. Was es in diesem Fall zu beachten gilt und wie eine Blutdruckkrise behandelt werden kann, erklärt Ihnen apropos.

Medizinerinnen und Mediziner unterscheiden bei der sogenannten Blutdruckkrise zwei Formen: Mit der hypertensiven Krise ist ein stark erhöhter Blutdruck gemeint, der sich durch Beschwerden wie Kopfschmerzen, Zittern oder Übelkeit zeigen kann und die Organe des Körpers noch nicht geschädigt hat. Für Betroffene ist diese Form der Blutdruckkrise aufgrund der unspezifischen Symptome oft nicht leicht zu erkennen. Bei dem hypertensiven Notfall besteht Lebensgefahr: In diesem Fall sind bereits Organschäden, zum Beispiel der Nieren oder des Gehirns, vorhanden, die Folge können schwerwiegende Komplikationen wie ein Schlaganfall oder ein plötzlicher Herzstillstand sein. Wird eine hypertensive Krise nicht rechtzeitig behandelt, kann sie in einen hypertensiven Notfall übergehen. 

Ursachen und Risikofaktoren
Eine hypertensive Entgleisung geht häufig mit einem bereits bestehenden Bluthochdruck einher: Oft liegt dem rasanten Anstieg eine fehlende Einnahme der blutdrucksenkenden Medikamente zugrunde. Hatte ein Patient vorher keine Hypertonie, sind Krankheiten wie Nierenerkrankungen oftmals der Auslöser einer Blutdruckkrise. Zu den Risikofaktoren gehören darüber hinaus Übergewicht, starker Alkoholkonsum und die koronare Herzkrankheit. In beiden Fällen kann der bedrohliche Anstieg des Blutdrucks durch Angstzustände und Panik verstärkt werden.

Schnelles Handeln gefragt
Bei der Blutdruckkrise ist schnelles Handeln erforderlich: Treten neben einem stark erhöhten Blutdruck Symptome wie Brustschmerzen, Atembeschwerden, Sehstörungen, Taubheitsgefühle, Übelkeit, Lähmungen oder Krampfanfälle auf, sollte immer der Notarzt unter 112 kontaktiert werden. Patientinnen und Patienten, die einen hypertensiven Notfall erlitten haben, werden dann notfallmäßig auf der Intensivstation behandelt. Die Therapie eines hypertensiven Notfalls ist von den konkreten Beschwerden des Patienten und den Organschäden abhängig. Da eine zu schnelle Abnahme des Blutdrucks zu einer weiteren Organschädigung führen kann, ist eine kontrollierte Senkung von großer Bedeutung. Als Richtwert gilt die Senkung des Bluthochdrucks in den ersten Stunden um circa 20 bis 25 Prozent.

Auch bei einer hypertensiven Krise sollte so schnell wie möglich ärztliche Hilfe hinzugezogen werden. Eine hypertensive Krise wird stationär, in einigen Fällen auch ambulant behandelt: Der Blutdruckwert wird durch Blutdrucksenker wie Betablocker gesenkt – dies kann oral, in Form von Flüssigkeit oder intravenös erfolgen. Nach maximal 24 Stunden sollte sich der Blutdruck in einem unschädlichen Bereich befinden. Wenn eine medizinische Therapie schnell erfolgen konnte, treten Spätfolgen oder weitere Komplikationen nur selten auf. 

Eine hypertensive Blutdruckkrise erfordert schnelles Handeln, um mögliche Organschäden oder weitere Komplikation zu vermeiden.

Kontaktieren Sie bei einem Verdacht daher unbedingt den Notarzt unter der 112!

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